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Wohnen

Naturnah und in dörflicher Gemeinschaft wohnen

Die Vorteile des Lebens im Eifelkreis Bitburg-Prüm

Eifelort, der sich in die Landschaft einfügt. Weit sichtbar ragt der Kirchturm heraus.

Wohnen als Funktion spielt eine entscheidende Rolle auf dem Land. Die Grundstücke sind tendenziell größer und billiger als in den Städten. Die Lebensqualität und allgemeine Zufriedenheit im ländlichen Raum ist im Vergleich oft höher. Dem tragen sicherlich die Nähe zur Natur, die saubere Luft und die größere Ruhe bei.

Dorfleben: Das Leben auf dem Land bietet Gemeinschaft und Miteinander

Mit dem Wohnen auf dem Land sind noch weitere Aspekte eng verbunden, sie bilden gleichzeitig die passende Voraussetzung: 

  • Wirtschaftliche Bedeutung: Das Wohnen im ländlichen Raum hat direkte wirtschaftliche Auswirkungen auf die Region selbst. Es schafft und erhält unmittelbare und mittelbare Arbeitsplätze in der Baubranche, im Handel, im Dienstleistungssektor, im Bildungsbereich.
  • Soziales Gefüge: Ländliche Gemeindemitglieder sind oft eng miteinander verbunden und haben starke soziale Netzwerke. Wohnen im ländlichen Raum fördert den Zusammenhalt, die Gemeinschaftsbildung und Identität.
  • Kulturelles Erbe: Ländliche Gebiete sind oft reich an kulturellem Erbe und an Traditionen. Erhalten werden diese durch das Engagement der Menschen vor Ort.
  • Landwirtschaftliche Aktivitäten: In ländlichen Gebieten kann auch heute noch das Wohnen eng mit landwirtschaftlichen Betrieben verbunden sein. Letztendlich werden hier regionale Nahrungsmittel erzeugt, die nachhaltige Lebensgrundlage sind.

Früher wurde unter einem Dach gelebt und gearbeitet

Historische Hofanlage und ihre Funktionen (Quelle: Calteux, D’Lëtzebuerger Bauernhaus Band I, S. 240)
Grundriss des Wohnteils eines alleinstehenden südwestdeutschen Einhauses in Breitfurt, 16./17. Jahrhundert (Sammlung H. Keuth, ca. 1935. Quelle: Saarländische Bauernhausfibel)
Grundriss des Wohn- und Wirtschaftsteils eines in Zeile gebauten Hauses (Biesingen) (Sammlung H. Keuth, ca. 1935): Küche, Ställe und Scheune sind fensterlos, Ochsenstall mit winziger Luftluke. Backofen nur vom Kellerraum aus nutzbar. (Quelle: Saarländische Bauernhausfibel)
Südwestdeutsches Einhaus in Erfweiler-Ehlingen (Quelle: Saarländische Bauernhausfibel)
Ein Dreiseitenhof in Wolfersheim. Das Wohnhaus, das heute zweigeteilt ist, befindet sich links. Rechts das Stall-Scheune-Gebäude. Der kleinere Trakt im Hintergrund dient neben der Garage als Milchküche und für Kleintierställe. Unter dem Dach lagert Getreide neben der Schrotmühle, über die das Futter direkt nach unten befördert wird. (Quelle: Saarländische Bauernhausfibel)
Ein Dreiseithof in Altheim (Sammlung H. Keuth, ca. 1935). Im Gegensatz zum Wolfersheimer Beispiel liegt hier der klassische Fall der Entwicklung eines Gehöftes aus einem Südwestdeutschen Einhaus vor. (Quelle: Saarländische Bauernhausfibel)
Grundriss und Funktionsverteilung eines typgleichen „Erbhofs“ (Quelle und nähere Erläuterung: Saarländische Bauernhausfibel)

Landwirtschaft

Landwirtschaft in der Eifel.
Landwirtschaft in der Eifel.
Landwirtschaft in der Eifel.
Landwirtschaft in der Eifel.

Die Qualität des Wohnraums im ländlichen Raum kann stark variieren. Dies unterscheidet sich nicht sehr vom Wohnen in der Stadt. Gut ausgestattete Neubauten und Umbauten stehen unsanierten Wohnungen in alten Häusern gegenüber.

Und auch die Neubaugebiete ähneln sich. Sie liegen meistens vor der Stadt bzw. neben dem Dorf.

Schwarzpläne heutiger Ortschaften

Schwarzplan Eifelortschaft.
Schwarzplan Eifelortschaft.
Schwarzplan Eifelortschaft.
Schwarzplan Eifelortschaft.

Vorteile für Familien auf dem Land

Es gibt nennenswerte Vorteile, die besonders das Leben auf dem Land betreffen und die Voraussetzung bilden, dass das Landleben für Jung und Alt seine Attraktivität behält. 

  • Kinderbetreuung: Verfügbarkeit von Kinderbetreuungseinrichtungen
  • Bildungseinrichtungen: Gut ausgestattete Schulen und Bildungseinrichtungen
  • Dienstleistungen und Gesundheitsversorgung: Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte und andere Dienstleistungen sind nicht mehr überall vorhanden, Lösungen werden im Kreis erarbeitet.
  • Arbeitsmöglichkeiten: Auch ländliche Regionen bieten berufliche Vielfalt und damit auch abwechslungsreiche Jobmöglichkeiten.
Neuplanung eines fünfgruppigen Kindergartens in Dudeldorf. Architekten Stein Hemmes Wirtz.
Neuplanung eines fünfgruppigen Kindergartens in Dudeldorf
Neuplanung eines fünfgruppigen Kindergartens in Dudeldorf. Architekten Stein Hemmes Wirtz.

Attraktiver Lebensraum für ältere Menschen

Es ist für die Gemeinden wichtig, sich rechtzeitig mit den Möglichkeiten für das Wohnen im Alter zu befassen und Bebauungspläne fortzuschreiben, damit in Zukunft die Sicherstellung eines angemessenen Wohnraums ortsbildverträglich erfolgen kann. Zu diesem angemessenen Wohnraum gehören folgende Bedingungen:

  • Wohnalternativen: Es gibt verschiedene Wohnalternativen für ältere Menschen, die individuell abzuwägen sind: Das Altwerden in der eigenen Wohnung, das betreute Wohnen, Seniorenheime und Pflegeheime.
  • Barrierefreiheit: Senioren benötigen oft barrierefreie oder altengerechte Wohnungen und Häuser, die auch im Außenbereich leicht zugänglich sind und keine Hindernisse für Mobilität und Selbstständigkeit darstellen.
  • Anpassungsfähigkeit des Wohnraums: Oft ist es notwendig, den Wohnraum anzupassen, um Veränderungen in der Mobilität oder Gesundheit zu berücksichtigen. Dies kann der Einsatz von Hilfsmitteln wie Handläufen oder Treppenliften sein oder auch der altersgerechte Umbau des Bades.
  • Pflegeeinrichtungen: Einige ältere Menschen benötigen spezialisierte Pflegeeinrichtungen wie Seniorenheime oder betreutes Wohnen, die medizinische Versorgung und Unterstützung bei alltäglichen Aktivitäten bieten.
  • Gesundheitsversorgung: Die Nähe und Erreichbarkeit von Gesundheitsdiensten und medizinischen Versorgungseinrichtungen kann im Alter die Lebensqualität erheblich beeinflussen.
Bild eines Ortsbildverträglichen Altenheimes: Es müssen nicht immer die großen Pflegeheime sein, die das Ortsbild nachhaltig zerstören. Kleinere Einheiten, wie dieses dörfliche Pflegeheim in der Schweiz sind eine angemessene Alternative, um das Leben und Altwerden im Dorf auch alten Menschen zu ermöglichen.

Stärkung historischer Ortskerne bzw. der Altorte ist zukunftsweisend

Bei allen Betrachtungen stellt sich immer die Frage nach dem Bauort. Für viele Menschen, gerade in Zeiten der Niedrigzinsen, ist das Einfamilienhaus im Neubaugebiet die erste Wahl. Hier ist viel Platz für das, was man wünscht.

Beim Anlegen von Neubaugebieten und dem Bauen dort sollte man folgende Aspekte nicht außer Acht lassen.

Für den einzelnen Bauherren:

  • Infrastrukturmangel: Das Aufrechterhalten und die immer wieder notwendig werdende Sanierung der Infrastruktur muss auf Dauer finanziert sein. Wenn dies nicht gelingt, muss in private Systeme investiert werden.
  • Längere Fahrwege: Neubaugebiete sind meist abgelegen von Schulen und Handel. Längere Fahrstrecken, Stress und Kosten sind die Folge.
  • Eingeschränkte soziale Verbindung: Neubaugebiete können weniger soziale Aktivitäten und Nachbarschaftsinteraktionen haben, was zu Isolation führen kann. Sobald die Erbauergeneration wegfällt, verlieren viele der ehemaligen Neubaugebiete an Attraktivität.

Für die Gemeinschaft:

  • Kosten für die Infrastruktur: Die Entwicklung von Neubaugebieten erfordert erhebliche Investitionen in Infrastruktur wie Straßen, Brücken, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. 
  • Wartung der Infrastruktur: Diese Infrastruktur muss über Jahrzehnte gewartet werden. Dies bringt finanzielle Belastungen für die Gemeinschaft mit sich.
  • Umweltauswirkungen: Die Erschließung von Neubaugebieten belastet die Umwelt. Es werden natürliche Lebensräume zerstört und der Verkehr nimmt zu.
  • Zersiedelung: Eine falsche Planung kann zum Verlust von wertvollen landwirtschaftlichen Flächen und natürlichem Lebensraum führen. Das gewachsene Ortsbild in der Landschaft geht verloren. Die historisch gewachsene Trennung von Siedlungsraum und Landschaftsraum geht verloren, der Landschaftsraum verliert an Attraktivität.

Nachteilige Veränderung für den bestehenden Ort 

Veränderungen bei der Ausweitung der Ortsfläche in neue Baugebiete können dazu führen, dass der Charakter und die Lebensqualität im Altort beeinträchtigt werden. Daher ist es wichtig, dass eine angemessene Planung und Maßnahmen ergriffen werden, um die Auswirkungen der Neubaugebiete zu mildern und die Balance zwischen dem bestehenden Ort und Neubaugebiet zu wahren.

  • Verkehrsbelastung: Zunehmender Verkehr durch die Neubaugebiete kann den Altort belasten.
  • Ästhetische Veränderungen: Die Architektur und das Erscheinungsbild der Neubaugebiete haben oft nichts mit dem historischen Bild zu tun. Das geschlossene Ortsbild geht verloren und die Kulturlandschaft verliert ihre Identität.
  • Demografische Verschiebungen: Die Anziehungskraft neuerer Wohngebiete kann dazu führen, dass jüngere Bevölkerungsgruppen den Altort verlassen, was zu einer alternden Bevölkerung im Altort führen kann.
  • Fehlgeleitete Investitionen: Die Gemeinde könnte dazu neigen, Ressourcen in die Entwicklung von Neubaugebieten zu investieren und den Altort zu vernachlässigen. Für den Erhalt historischer Gebäude und kultureller Stätten im Altort sind keine Ressourcen mehr vorhanden.

Es ist also wichtig, dass sowohl Einzelpersonen als auch Gemeinschaften sorgfältig abwägen, welche Vor- und Nachteile mit dem Bauen in Neubaugebieten verbunden sind. Man sollte sich bewusst darüber sein, welche Auswirkungen diese Entscheidungen auf ihre Lebensqualität und die Lebensqualität der gesamten Gemeinschaft haben können. Eine umfassende Planung im Vorfeld trägt dazu bei, einige dieser Risiken zu minimieren.