Das Dach
Die stilbildende fünfte Fassade
Das Dach übernimmt ganz praktische Aufgaben und prägt das Erscheinungsbild ganzer Ortschaften
Wer sich aus der Ferne einer Ortschaft nähert, erkennt vor allem an den Farben der Fassaden und Dächer einen Stil, der genau diese Ortschaft oder auch den Landstrich prägt. Da die Farben der Dächer eine wesentliche Rolle spielen, spricht man auch von der fünften, himmelwärts gerichteten Fassade eines Bauwerks.
Im Eifelkreis Bitburg-Prüm ergibt auch eine unterschiedliche Farbigkeit insgesamt ein homogenes Bild. Die fünfte Fassade, also das Dach, ist oft in Dunkelgrau oder Anthrazit gehalten. Dies resultiert aus der Tatsache, dass der regionaltypische Schiefer spätestens seit dem 18. Jahrhundert über einen langen Zeitraum hinweg zur Eindeckung genutzt wurde. Ein damals von Kaiserin Maria Theresia erlassenes Dekret wurde auch in Kurtrier eingeführt und verbot sowohl den Fachwerkbau als auch das Eindecken von Gebäuden mit Stroh. In der Folge wurden für die Dächer neben dem Schiefer auch rötliche Ziegel und Blechplatten verwendet. Diese drei Materialien – Schiefer, Ziegel und Blech – prägen bis heute die dörflichen Dachlandschaften der Eifel.