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Kommunikationskultur – Instrumentarien – Umsetzung

Bürgerbeteiligung stärken

Bürger beteiligen – Wertmaßstäbe entwickeln

Nur durch eine verstärkte Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger bezüglich ihrer Wünsche und Vorstellungen in die Diskussion um Ortsentwicklung und die Kultur des Bauens kann es gelingen, die um sich greifende gestalterische Beliebigkeit  zu überwinden, Wertmaßstäbe zu entwickeln und eine zeitgemäße, authentische Fortentwicklung regionaler Bautraditionen zu fördern, zumal viele kleine, einfache, aber gleichwohl für das Ortsbild wichtige Baumaßnahmen ohne Einbeziehung von Fachleuten durchgeführt werden. Der Zukunfts-Check Dorf im Eifelkreis Bitburg-Prüm ist ein wichtiger Schritt zu diesem Ziel.

Überzeugen durch Beratung

Die Instrumente des örtlichen Satzungsrechtes und der Landesbauordnung allein haben sich als untauglich erwiesen, Fehlentwicklungen zu vermeiden. Gefordert ist die freiwillige Akzeptanz von gestalterischen Wertmaßstäben die innerhalb der Stadtgesellschaft oder Dorfgemeinschaft entwickelt werden müssen. Sensibilisierungsaktionen bei Bauherren, Architekten und Planern sowie Beratungsangebote oder die Herausstellung beispielgebender Projekte sind Maßnahmen, die zu einer Bewusstseinsschärfung beitragen können.


Instrumentarien

Öffentlichkeitsarbeit

Durch Fortsetzung der bisherigen Öffentlichkeitarbeit gilt es, Bewohnerinnen und Bewohner für eine bewusste Wahrnehmung und Gestaltung ihrer gebauten Umwelt zu schulen, um durch einen breiten bürgerschaftlichen Dialog zielgerichtet zur Verbesserung des baulichen Wohnumfeldes und öffentlicher Räume beitragen zu können. Dabei sollten auch weiterhin Schulen und Weiterbildungseinrichtungen einbezogen werden, denn Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Studierende sind Baukultur-Akteure von morgen.

Auszeichnungsverfahren

Durch den in den Jahren 2013, 2015 und 2017 ausgelobten Baukulturpreis Eifel wurden beispielgebende und baukulturell vorbildliche Projekte sowie Bauherrinnen und Bauherren sowie deren Architekten und Planer ausgezeichnet. Die begleitenden Ausstellungen fanden große öffentliche Aufmerksamkeit. Die hierdurch erzielte Sensibilisierung und angestoßene Diskussion hat zu einer Bewusstseinsbildung beigetragen und die Achtsamkeit für ein qualitätsvolles Bauen erhöht. Das bewährte Instrument sollte fortentwickelt und weitergeführt werden.

Wettbewerbsverfahren

Wettbewerbe haben sich in der Vergangenheit auf dem Weg zu mehr baukultureller Qualität sehr bewährt. Eine Vielzahl von Gemeinden im Eifelkreis Bitburg-Prüm haben an dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ bereits mit großem Erfolg teilgenommen. Die Ergebnisse, insbesondere aber die engagierte Mitwirkung und Begeisterung der Bevölkerung bestätigen den Erfolg derartiger Wettbewerbe. Ziel sollte eine verstärkte Beteiligung der Gemeinden sein.

Auch Architekturwettbewerbe erweisen sich immer wieder als hervorragendes Instrumentarium um besondere städtebauliche oder sensible architektonisch Aufgabenstellungen zu lösen. Im geistigen Wettbewerb von qualifizierten Büros ausgearbeitete Lösungsvarianten, versehen mit einem Votum eines unabhängigen Beurteilungsgremiums bieten eine breite Grundlage für kommunale Bauentscheidungen.


Umsetzung

Steuerungsaufgabe Städte und Gemeinden

Dem Eifelkreis Bitburg-Prüm sind außer bei der Abwicklung von Förderprogrammen und der Wahrnehmung der Aufgaben der Denkmalpflege sowie der Bauaufsicht keine rechtlichen Kompetenzen im Rahmen der Bauleitplanung und der Regelung von gestalterischen Vorgaben übertragen. Die Städte und Gemeinden sind hier in der unmittelbaren Verantwortung, die Steuerung der baukulturellen Entwicklung vor Ort zu übernehmen. 

Getragen von dem gemeinsamen Ziel einer baukulturell qualitätsvollen Kreisentwicklung sollte eine enge Zusammenarbeit aller Institutionen angestrebt werden 

Zusätzliche Instrumentarien zur Ortsbildgestaltung einsetzen

Neben der rechtsförmlichen Bauleitplanung sollten zusätzliche informelle Instrumentarien zur Ortsbildgestaltung eingesetzt werden. Dies können vertiefende formulierte Leitlinien, Visualisierungen, Bebauungsmodelle, Gestaltungshandbücher, Beratungsangebote, Informationsveranstaltungen bis hin zu Gestaltungssatzungen oder Erhaltungssatzungen sein. Dabei sollten keine Gebote oder Verbote im Vordergrund stehen. Vielmehr sollten Orientierung, Anregung und das gute gebaute Beispiel im Vordergrund stehen.

Kooperationspartner gewinnen

Die Umsetzung baukultureller Ziele innerhalb des Eifelkreises Bitburg-Prüm erfordert die Mitwirkung möglichst vieler am Baugeschehen beteiligter Akteure. Insoweit gilt es, ein breites Netzwerk mit Kooperationspartnern z.B. aus Handwerk, Gewerbe, Banken und Immobilienunternehmen zu bilden.


Übersicht

Bürgerbeteiligung stärken

  • Bürger beteiligen – Wertmaßstäbe entwickeln
  • Überzeugen durch Beratung 

Instrumentarien

  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Aufzeichnungsverfahren
  • Wettbewerbsverfahren

Umsetzung

  • Steuerungsaufgabe Städte und Gemeinden
  • Zusätzliche Instrumentarien zur Ortsbildgestaltung einsetzen
  • Kooperationspartner gewinnen