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Konsistenz

Noch umweltfreundlicher bauen

Konsistenz dank Kreislaufwirtschaft

Seitenansicht des Trierer Domes mit Mauersteinen aus vielen Jahrhunderten. Ein Weltkulturerbe an welchem immer weiter gebaut wurde

Produkte und Technologien können immer nachhaltiger werden. Denn im Rahmen der Konsistenz wird nach Produkten und Technologien gesucht, die umweltfreundlicher als zuvor genutzt werden sollen.

Im Bereich des Bauens versteht man unter dem Begriff Konsistenz die Ökoeffektivität. Im Kontext der Nachhaltigkeit beschreibt die Konsistenz die Vereinbarkeit von Natur und Technik. Das aus dem Lateinischen stammende Wort heißt wörtlich übersetzt die “Beschaffenheit” oder beschreibt den Grad und die Art des Zusammenhalts eines Stoffes.  

Wenn man diese Grundgedanken auf das Bauen und Sanieren anwendet, bedeutet dies, dass es in nachhaltigen Systemen keine Abfälle, sondern nur wiederverwertbare Produkte geben sollte. Es geht also in erster Linie nicht darum, möglichst energieeffiziente Bauprodukte zu nutzen, sondern besser solche, die in einer idealen kreislaufwirtschaftlichen Kette immer wieder neu genutzt werden können.  

So wird bei der Nutzung von wiederverwertbaren Baustoffen nicht neue Energie aufgewendet, wie dieses Beispiel zeigt: Der nochmals genutzte Ziegel hat im Vergleich zu neu hergestelltem Beton eine neutrale Klimabilanz, es muss im Herstellungsprozess nicht noch einmal Energie aufgewandt werden. 

Wenn neue Baustoffe genutzt werden, lohnt sich ein genauer Blick auf zertifizierte Baustoffe. Auch wenn diese ausgezeichnet sind, muss dies nicht bedeuten, dass diese auch konsistent hergestellt wurden. Von Greenwashing spricht man dann, wenn zu Unrecht nachhaltiges Engagement in Anspruch genommen wird. 

Das Prinzip “cradle to radle” – von der Wiege bis zur Wiege

Idealtypischen Kreislaufketten werden auch als „cradle to cradle“ bezeichnet werden. Produkte gelangen dabei nicht mehr von der Wiege (engl. „cradle“) zur Bahre, sondern von der Wiege zur Wiege. Ziel dieser Methode des Materialkreislaufs ist es, die Abbauprodukte nach Beendigung der Nutzungsdauer wieder zu verwerten und in den Materialkreislauf zurückzugeben. 

Dabei wird zwischen einem biologischen Kreislauf und einem technischen Kreislauf unterschieden:

  • In die Rubrik des biologischen Kreislaufs fallen Rohstoffe, die kompostierbar sind, wie beispielsweise Holz. 
  • Zum technischen Kreislauf zählen Rohstoffe, die nur begrenzt zur Verfügung stehen und durch Recycling als Sekundärrohstoff, erneut zur Verfügung gestellt werden können, wie z. B. Metalle. Im besten Falle können Metalle ohne Qualitätsverlust wiederverwendet werden. 
Der Trierer Dom ist ein schönes Beispiel für die Kreislaufwirtschaft, denn ein nicht unerheblicher Teil der Baumaterialien stammt noch aus der Römerzeit. Die Nutzung der grauen Energie war selbstverständlich, denn man hat immer umgebaut und eben nicht abgerissen und neu gebaut. So wurde auch die Goldenen Energie genutzt, denn der Bestand ist nicht nur aufgrund der in ihm gespeicherten Emissionen (grauen Energie) wertvoll, sondern auch aus immateriellen, kulturellen Gründen.