Verleihung des Baukulturpreis Eifel 2013
Erstmals wurde durch Landrat Dr. Joachim Streit in Kooperation mit der Architektenkammer Rheinland-Pfalz ein Baukulturpreis für gebaute beispiel-gebende Projekte im Eifelkreis Bitburg-Prüm vergeben.
Mit dem Baukulturpreis Eifel sollen besondere baukulturelle Leistungen gewürdigt, beispielgebende Projekte herausgestellt und ein Dialog um die Kultur des Bauens im Eifelkreis Bitburg-Prüm angeregt werden. Der Jury, unter Vorsitz von Gerold Reker, dem Präsidenten der Architekten-kammer Rheinland-Pfalz und weiteren 7 Fach- und Sachpreisrichtern lagen insgesamt 74 Projekte zur Auswahl vor. Die Beurteilung der sehr unter-schiedlichen Projekte erfolgte unter Kriterien wie Planungskultur, Ästhetik, Ökonomie, Ökologie, gesellschaftliche Wirkung und Vorbildhaftigkeit.
Insgesamt wurden 20 Projekte prämiert. Man entschied sich für die Vergabe von 6 Preisen und die Auszeichnungen von weiteren 14 Projekten.
Drei Wohnhausneubauten, davon einer in Speicher und zwei Projekte in Meckel, erhielten gleichrangig jeweils einen Preis zugesprochen. Drei Projekte in Ernzen, Bickendorf und Holsthum, welche die Umnutzung und Modernisierung von Altbauten betreffen, wurden mit einem 1.-3. Preis ausgezeichnet.
Die Bauherren und Architekten dieser Projekte erhielten neben einer Urkunde ein Preisgeld sowie eine Plakette, mit der das prämierte Objekt gekenn-zeichnet werden soll.
Frau Prof. ML. Niewodniczanska, auf deren unermüdlichen Einsatz für den Erhalt der eifeltypischen Gebäude die Baukulturinitiative im Eifelkreis Bitburg-Prüm aufbaut, hat die Preisgelder gestiftet. Weitere acht Projekte aus den Bereichen Freianlagen, Gewerbebauten, Tourismusbauten, Bauten mit Holz, Infrastrukturbauten und Bauten mit besonderem städtebaulichem Bezug wurden mit einer Anerkennung ausgezeichnet.
Darüber hinaus erhielten sechs gebaute Beispiele aus dem Eifelkreis eine Anerkennung für die vorbildhafte Erhaltung der regionaler Bautradition durch besondere denkmalpflegerische Maßnahmen. Alle prämierten Projekte mit Darstellung und Jurybewertung sind in einer Ausstellung zusammengestellt, die als Wanderausstellung an verschiedenen Stellen im Kreisgebiet zu sehen sein wird.
Der Baukulturpreis Eifel 2013 ist ein wichtiger Baustein im Rahmen der im November 2011 gestarteten Initiative Baukultur Eifel, die vom Eifelkreis Bitburg-Prüm und der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, vertreten durch die lokalen Architekten, initiiert wurde. Seither wurde das Thema Baukultur in wöchentlichen Beiträgen in den Kreisnachrichten behandelt und anhand von beispielgebenden gebauten Projekten konkretisiert. Eine aufgebaute eigene Internetseite bietet vielfältige Informationen und Anregungen. Die Initiative Baukultur Eifel findet über die Landesgrenzen hinaus große Aufmerksamkeit.
Die Kultur des Bauens hat eine wichtige Bedeutung für die Entwicklung des Eifelkreises Bitburg-Prüm im Wettbewerb der Regionen und die Attraktivität der Region Eifel für die Ansiedlung von Betrieben, die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie für Tourismus und Fremdenverkehr. Letztlich bezieht sich Baukultur auf den gebauten Lebensraum und betrifft insoweit die Wohn- und Lebensqualität aller Bürgerinnen und Bürger im Eifelkreis Bitburg-Prüm.
Erstmals wurde durch Landrat Dr. Joachim Streit in Kooperation mit der Architektenkammer Rheinland-Pfalz ein Baukulturpreis für gebaute beispiel-gebende Projekte im Eifelkreis Bitburg-Prüm vergeben.
Mit dem Baukulturpreis Eifel sollen besondere baukulturelle Leistungen gewürdigt, beispielgebende Projekte herausgestellt und ein Dialog um die Kultur des Bauens im Eifelkreis Bitburg-Prüm angeregt werden. Der Jury, unter Vorsitz von Gerold Reker, dem Präsidenten der Architekten-kammer Rheinland-Pfalz und weiteren 7 Fach- und Sachpreisrichtern lagen insgesamt 74 Projekte zur Auswahl vor. Die Beurteilung der sehr unter-schiedlichen Projekte erfolgte unter Kriterien wie Planungskultur, Ästhetik, Ökonomie, Ökologie, gesellschaftliche Wirkung und Vorbildhaftigkeit.
Jury des Baukulturpreis
Am 06.06.2013 tagte die von Landrat Dr. Joachim Streit in Abstimmung mit der Architektenkammer Rheinland-Pfalz berufene Jury zur Entscheidung über den Baukulturpreis Eifel 2013.
Der Baukulturpreis Eifel wurde 2013 für den Bereich des Eifelkreises Bitburg-Prüm erstmals ausgelobt. Mit diesem Auszeichnungsverfahren sollen beispielgebende Projekte und deren Bauherren und Architekten herausgestellt sowie das öffentliche Bewusstsein für die Baukultur in der Region geschärft und ein wichtiger Impuls für die positive Entwicklung des Eifelkreises gegeben werden.
Der Jury, unter Vorsitz von Gerold Reker, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz lagen insgesamt 74 Projekte zur Auswahl vor. Die Beurteilung der sehr unterschiedlichen Projekte erfolgte unter Kriterien wie Planungskultur, Ästhetik, Ökonomie, gesellschaftliche Wirkung und Vorbildhaftigkeit.
Die Jury prämierte insgesamt 20 Projekte. Drei gleichrangige Preise entfielen auf Neubauten. Ein erster bis dritter Preis ging an Bestandsgebäude. Weitere acht Projekte aus den Bereichen Freianlagen, Gewerbebauten, Tourismusbauten, Bauen mit Holz, Infrastrukturbauten und Bauten mit städtebaulichem Bezug wurden mit einer Auszeichnung bedacht. Sechs Projekte erhielten eine Auszeichnung für die vorbildliche Erhaltung regionaler Bautradition und die denkmalpflegerische Bedeutung.
Bis zur Preisverleihung im September 2013 erfolgt die Konzeptionierung einer Ausstellung mit Präsentation der prämierten Projekte.
Der Jury gehörten an:
Dr. Joachim Streit, Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm
Prof. ML. Niewodniczanka, Bitburg
Bürgermeister Aloyisius Söhngen, VGV Prüm, Stellvertretender Vorsitzender Gemeinde und Städtebund Rheinland-Pfalz
Dipl.-Ing. Gerold Reker, Architekt, Präsident Architektenkammer Rheinland-Pfalz
Dipl.-Ing. Herbert Sommer, Ltd. Ministerialrat, Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz
Prof. Dipl.-Ing. Gerhard Freising, Architekt, Trier
Dipl.-Ing. Daniel Spreier, Architekt, Dreis, Sprecher der regionalen Architektenkammergruppe
Dipl.-Ing. Herbert Mayer, Dudeldorf, Beauftragter für Baukultur im Eifelkreis Bitburg-Prüm
Dipl.-Ing. Edgar Kiewel, Dorferneuerungsbeauftragter im Eifelkreis Bitburg-Prüm
Prämierte Projekte
Kategorie Neubau
Wohnhaus Becker (2005)
Das Trierer Quereinhaus, der traditionelle Bautyp der Eifeldörfer, war auch hier das Vorbild und ein Wunsch der Bauherren. Ein klarer, schnörkelloser Baukörper der mit seinem seitlich vorgelagerten Nebengebäude die Gebäudestellung der ortsprägenden Gehöfte aufgreift. Der meist in der Parzellierung oder Nutzung begründete Wechsel zwischen trauf- und giebelständigen Baukörpern findet im Kontext mit der Umgebungsbebauung auch hier Anwendung und ist Straßenraum bildend.
Zweigeschossigkeit, ungestörte Dachflächen, Dominanz der Putzfassade und Verwendung traditioneller Materialien wie mineralischer Putz, Tonziegel, Zinkblech verleihen dem Haus eine starke Präsenz jedoch fügt es sich nahtlos und harmonisch in die Ortschaft ein. Die klar gestalteten Aussenanlagen mit altem Baumbestand bilden hier das Fundament und damit die Grundlage für die Architektur.
Regionaltypisches Bauen ist für Bernd Olk: „Analyse der gewachsenen Strukturen im Hinblick auf: Dichte, Gebäudestellung, -volumina und Anzahl der Geschosse, auf Baumaterialien und Formensprache.“ Neue Konzepte sind für ihn die zeitgemäße und vielleicht auch zukunftsweisende Weiterentwicklung der regionalen Architektur. „In der Hauptsache bedeutet es für mich ‚Identitätserhalt der Region‘ ohne Stillstand.“
Im ‚Trierer Quereinhaus‘ war ursprünglich Wohnen und Arbeiten unter einem Dach untergebracht. Längst arbeiten nur noch wenige Menschen zuhause. „Daher zeigt das Haus in Meckel eine verkürzte Variante des traditionell langgestreckten Wohnhauses mit Stallung und Scheune. Es ging hier nicht um das Kopieren des historischen Bestandes sondern eher um die symbolhafte Verwendung von charakteristischen Eigenschaften und Elementen.“
Bauherren: Winfried und Stefanie Becker, Meckel
Architekt: Bernd Olk, Meckel, www.bplus.lu
Beim Baukulturpreis Eifel 2013 erhielt das Projekt in der Kategorie „Neubau“ neben zwei weiteren Projekten gleichrangig einen Preis zuerkannt.
Beurteilung der Jury:
Der Neubau liegt am östlichen Rand von Meckel, der baulich vorwiegend von großen bäuerlichen Anwesen geprägt ist. Ganz selbstverständlich hat Architekt Olk den Zusammenhang zur gegenüberliegenden Bebauung aufgenommen und deren Charakter in seine Planung integriert. Bestimmt wird dieser Charakter aus der für die Südeifel prägenden Bautypologie mit zweigeschossigen Anlagen, schiefergedeckten Satteldächern ohne Dachüberstand und verputzten Mauern mit vorwiegend vertikalen Fenster- und Türöffnungen. Auch die regionalen Materialien finden sich in Neubau wieder. Aus diesen Vorgaben heraus wurde eine zeitgemäße Architektur entwickelt, welche sich durch einen schlichten, beinahe strengen Baukörper mit Satteldach und guten Proportionen auszeichnet. Im Inneren dominiert eine sehr zweckmäßige, moderne Einrichtung. Ohne überflüssigen Luxus entstand ein Haus mit hohem Wohnwert und hervorragender Einfügung in das Ortsbild. Ein besonderes Lob verdient der mit viel Feingefühl angelegte bäuerliche Staudengarten.
Haus Ersfeld (2012)
Das Haus Ersfeld steht in der Tradition der Winkelhofanlage. Über die grundsätzliche Behandelung des Baukörpers hinaus und seine Materialität sind Scheunentore, Heuluken, einfassende Mauern und ein Bauerngarten in abstrahierter Form wieder zu erkennen. Die präzise Geometrie des Baukörpers findet eine Entsprechung in der Gestaltung der Außenanlagen und stellt das Haus damit in ein gutes Verhältnis zur Straße. Das Haus Ersfeld wurde mit dem BDA-Architekturpreis des Landesverbands Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
Bauherr: Alwin Ersfeld, Speicher
Architekt: Johannes Götz, Bitburg, mit Guido Lohmann, www.johannesgoetz.com
Projektleitung: Michael Garcon
Beim Baukulturpreis Eifel 2013 erhielt das Projekt in der Kategorie „Neubau“ neben zwei weiteren Projekten gleichrangig einen Preis zuerkannt.
Beurteilung der Jury:
Der Architekt Johannes Götz formuliert durch die Anordnung des Baukörpers in Form der traditionellen Winkelhofanlage einen großzügig definierten Freiraum, der durch eine Buchenhecke zur Straße hin gefasst ist. Die äußere Gebäudegestaltung mit gut gesetzten und proportionierten Öffnungen ist genauso überzeugend wie die räumliche Qualität der Innenräume. Im Hinblick auf die Fortführung und Weiterentwicklung traditioneller Bauformen ist die Verwendung ortstypischer Elemente hervorzuheben. Dazu zählen die Mauern ebenso wie der Bauerngarten, aber auch die Reduzierung auf wenige Baumaterialien. Dies alles trägt zum einheitlichen Erscheinungsbild der Gesamtanlage bei. Die Jury hat der Neubau des Wohnhauses in Speicher überzeugt.
Regionaltypisch bauen – Schmiedestraße in Meckel (2008)
Das Schmiedestraßenprojekt hat eine soziale Thematik.
Wir beschäftigten uns mit dem Leben im Dorf früher. Wie wurde gearbeitet, wie waren die Familienstrukturen, wie waren die Kontakte der Dorfbewohnern untereinander, welche Qualitäten bot das Dorf.
Heutige Neubaugebiete sind oft reine Schlafstätten. Man lebt oft ohne Bezug zum Umfeld nebeneinander. Dem möchten wir entgegenwirken. Wir sind der Meinung, man sollte Menschen wieder die Möglichkeit geben, im Wohnort zu arbeiten und diesen damit zu beleben, sich mit ihm zu identifizieren. Weiter denken wir, dass es wichtig ist, kleine Wohnungen anzubieten für junge Paare, ältere und alleinwohnende Personen. Früher bewohnten meist große Familien die Häuser, welche auf die damaligen Bedürfnisse zugeschnitten waren.
Als eine besonders hohe Qualität des Dorfes schätzen wir die Tradition der Nachbarschaft. Das gemeinsame Leben am gleichen Ort. Man kennt sich, man spricht miteinander, man wird miteinander älter. Diesen Nachbarschaftsgedanken wollten wir mit unserem Schmiedestraßenprojekt aufgreifen: Drei Familien teilten sich eine Wiese und planten gemeinsam. Wir stimmten gemeinsam die einzelnen Baukörper, aber auch gemeinsame und private Bereiche aufeinander ab, so dass jeder sein kleines Grundstück optimal nutzen kann. Auf diesem Weg lernten wir uns kennen und legten den Grundstein für eine gute Nachbarschaft. Weil es allen gefiel, legten wir sogar die gemeinsame Materialität für die äußere Hülle der Gebäude fest. Das Innenleben und die Raumstrukturen der Gebäude wurden nach den jeweiligen individuellen Bedürfnissen geplant. Alle drei Häuser in der Schmiedestraße sind zweiteilig, das heißt sie bieten jeweils zwei Einheiten für: Goldschmiede, Wohnung für eine Familie, Architekturbüro, kleine Wohnungen für Paare und für Alleinwohnende. Diese Gebäudeformen geben ihren Bewohner ein Wir-Gefühl und integrieren sie in den Ort.
Nun werden die drei Häuser von jungen Meckelern und Neubürgern bewohnt, mit der Chance sich in Meckel einzuleben. Das Architekturbüro und die Goldschmiede haben sich etabliert und beleben den Ort. Das Ensemble Leben in der Schmiedestraße, Meckel erhielt im Rahmen des BDA-Architekturpreis Rheinland-Pfalz 2012 eine Anerkennung und erhielt auf Bundesebene den Architekturpreis „Zukunft Wohnen 2012“ in der Kategorie „Wohnen auf dem Land“.
Bauherren:
Familie Mully Köhli, Familien Reusch Oeltges, Familie Schwickerath Roth
Architekt:
Rainer Roth, Meckel, www.rainerroth
Beim Baukulturpreis Eifel 2013 erhielt das Projekt in der Kategorie „Neubau“ neben zwei weiteren Projekten gleichrangig einen Preis zuerkannt.
Beurteilung der Jury:
Die als Gesamtanlage konzipierten Wohnhäuser am Ortsrand greifen in Maßstab und Struktur dörfliche Wohnformen auf und interpretieren sie neu. Die Häuser wurden spannungsreich zueinander geordnet, so dass sowohl nachbarschaftliche wie auch private Hofflächen entstanden. Die soziale Komponente des Projekts, die zentraler Bestandteil der Gesamtplanung war, ist besonders hervorzuheben. In der Verbindung von Wohnen und Arbeiten wird eine alt-hergebrachte und bewährte Wohnform wiederbelebt und im Neubaugebiet implantiert. Dies spiegelt nicht nur adäquat die Gegenwart wider, in der Privat und Berufsleben wieder mehr verschmelzen, sondern bietet durch die ganztägige Belebung des Baugebiets einen Mehrwert für das Dorf insgesamt. Die Gestaltung der Anlage und ihre Nutzung sind in innerer Logik untrennbar verwoben. Die Hausgruppe in Meckel zeigt so eine zeitgenössische, in ihrer Herangehensweise eigenständige und damit herausragende Arbeit.
Regionaltypisch bauen – Anerkennung für Meckler Projekt (2012)
Das gemeinschaftliche Wohnprojekt in der Schmiedestraße in Meckel wurde durch eine Anerkennung des „BDA Architekturpreises Rheinland-Pfalz 2012“ gewürdigt. Schon im Juni ist das Wohnprojekt in den Kreisnachrichten ausführlich vorgestellt worden. Jetzt konnten sich die Bauherren und Architekten bei der feierlichen Preisverleihung am 11. Oktober in Mainz über ihre landesweite Anerkennung freuen.
Das Projekt in Meckel verdiene gesellschaftliche Aufmerksamkeit, so die Beurteilung der Jury. Nicht nur wegen der hochwertigen Architektur, sondern auch wegen des engagierten Ziels, das Leben auf dem Land wieder attraktiver machen zu wollen. Das Angebot von kleinen Wohnungen für ältere und allein lebende Menschen oder junge Paare, bisher untypisch für das Wohnen im Dorf, sei bemerkenswert und wichtig.
Der BDA Architekturpreis wird im Rhythmus von drei Jahren zum sechsten Mal verliehen. Aus 47 eingereichten Projekten wurden vier Anerkennungen und eine Auszeichnung vergeben. Der BDA (Bund Deutscher Architekten) wurde 1903 als eine Vereinigung freiberuflich tätiger Architekten gegründet, die sich baukünstlerischen und städtebaulichen Aufgaben widmet und durch ihr Engagement im Interesse der Baukultur und des Berufsstandes verbunden ist.
Bauen im Bestand
Neue Nutzung für Bauernhaus mit Landwirtschaft (2009) – 54634 Holsthum
Bei diesem typischen Eifeler Streckhof, mit kleinerem bäuerlichem Wohnhaus und angebauten Wirtschaftsteil, waren die Raumgliederung und die Proportionen noch weitgehend erhalten geblieben. 2007 erwarben die heutigen Eigentümer dieses Kleinod nach etwa vier Jahren Leerstand. Zwei Jahre später war die Sanierung abgeschlossen, und in der neu geschaffenen Ferienwohnung konnten die ersten Gäste begrüßt werden.
Es entstand eine großzügige Ferienwohnung für bis zu sechs Personen mit rund 110 Quadratmetern Wohnfläche. Zwei Bäder, ein separates WC und eine moderne Küche bieten einen zeitgemäßen Komfort. Auch ökologische Gesichtspunkte wurden mit der Verwendung von Lehmputz, Lehmfarben und geölten Holzdielen berücksichtigt.
Im ehemaligen Wirtschaftstrakt entstand eine Mietwohnung mit zum Teil offenem Grundriss. Eine moderne Treppe aus Stahl und Holz führt vom Obergeschoss, früher Heulager, ins ausgebaute Dachgeschoss.
Die einfache, aber harmonische Fassadengliederung des Altbaus sollte bei der Sanierung so weit wie möglich erhalten bleiben. Notwendige Erneuerungen wie das Dach, die Fenster und Türen wurden so gewählt, dass sie bei der Materialwahl und der Gliederung die alten Bauformen aufnehmen. Das Dach wurde in Schiefer gedeckt und eine zweiteilige Außentür nimmt die Form der alten Stalltür wieder auf. Im Innern des Wohnhauses konnten im ältesten Teil die alten Eichendeckenbalken erhalten bleiben, sowie eine historische Innentür samt Gewände und der alte Schornstein.
Im ehemaligen Kuhstall ist die Waschküche und im ehemaligen Schweinestall der Heizungsraum untergebracht. Die eigentliche Scheune ist noch ursprünglich erhalten geblieben und dient als Abstellraum.
Von der guten Annahme der Ferienwohnung bei Jung und Alt war die Bauherrin selbst ein bisschen überrascht. Sicher hat die behutsame, qualitätvolle sowie ortstypische Sanierung zum Erfolg beigetragen. Ohne auf zeitgemäßen Wohnstandard verzichten zu müssen, ist die Atmosphäre des Altbaus nach wie vor spürbar. Das Beispiel zeigt auch, dass alte Bausubstanz durchaus wirtschaftlich genutzt werden kann. Die Kombination aus Tourismus und Miet wohnung kann eine zukunftssichere Nutzungsmischung sein.
Architektin/Bauherrin: Mechthild Kohl-Heck, Holsthum
Beim Baukulturpreis Eifel 2013 erhielt das Projekt in der Kategorie „Bauen im Bestand“ den 2. Preis zuerkannt.
Beurteilung der Jury:
Der vorbildliche denkmalpflegerische Umgang mit der vorhandenen Baustruktur hat das Preisgericht bei der behutsamen Modernisierung des Bauernhauses in Holsthum überzeugt. Die alte Fassadenaufteilung wurde erhalten und farblich herausgearbeitet. Die ehemalige landwirtschaftliche Nutzung des Gebäudes wurde in Form einer zweiteiligen Außentür aufgegriffen und ist somit als Zitat des Alten auch nach der Modernisierung noch erfahrbar.
Positiv wurde die einfache und effektive Materialpalette bewertet, die natürliche und warme Innenräume und damit ein angenehmes Wohnklima schafft. Obwohl das Gebäude nicht im direkten Ortskern gelegen ist, trägt es durch sein erneuertes Erscheinungsbild und durch seine Umnutzung in vorbildlicher Weise zur Vitalisierung des Ortes bei. Besonders die Umnutzung eines Landwirtschaftsgebäudes zu Ferienwohnungen wurde vor dem Hintergrund des Umgangs mit dem demografischen Wandel und der dadurch frei werdenden innerörtlichen Bausubstanz als beispielhaft bewertet.
Bauen im Bestand / Umnutzungen: Moderne Werkstatt in Scheune und Stall (2012) – 54668 Ernzen
Das Anwesen in Ernzen ist als „Quereinhaus“, bei dem Wohnhaus, Scheune und Stall nebeneinander angeordnet sind, ein typisches Beispiel für die regionale Bautradition des Landkreises.
Bis 1996 wurde auf dem Hof Landwirtschaft betrieben. Da die drei Töchter den Betrieb des Vaters nicht weiterführen wollten, standen Scheune, Stall und angebaute Milchkammer zehn Jahre leer. Das Angebot 2006, den Stall mit der Scheune für seine Reifenwerkstatt zu nutzen und dafür umzubauen, nahm der Schwiegersohn gerne an.
Trotz der neuen Nutzung als moderne Werkstatt konnte die Fassade in ihrer ursprünglichen Formensprache erhalten bleiben. Nur das Einfahrtstor musste den veränderten Ansprüchen angepasst werden und ist als eine Kombination aus Tor und Fenster gestaltet. Die vorhandene Höhe des Raumes reichte jedoch nicht für die Nutzung als Werkstatt aus. Um die erforderliche Hebebühne unterzubringen, wich die alte Holzbalkendecke einer Stahlbetondecke, die auf Stützen gelagert wurde. Auf dem Heuboden des Stalls entstand ein großes Reifenlager.
Das Scheunentor mit Scheunenbogen zeigt sich heute wieder in seiner ursprünglichen Gestalt. Die in den siebziger Jahren eingebaute Garage mit Schwingtor, vorher der Hühnerstall mit kleiner Tür und kleinem Fenster, konnte wieder zurückgebaut werden. Darüber entstanden zwei neue Fenster für die Belichtung des zusätzlichen Wohnraums. Ortsansässige Betriebe führten die Fassadensanierung mit traditionellen Handwerksmethoden aus.
Die Nachbarn haben auf den Gewerbebetrieb positiv reagiert, ist doch durch die Werkstatt Leben in der Straße. Neben der Architektenleistung waren die Bauherren von der Beratung der Dorferneuerung der Kreisverwaltung begeistert. Sie fühlten sich in hervorragender Weise unterstützt und in Bezug auf den Umbau und die Sanierung sehr gut beraten.
Bauherren: Erika und Bernhard Schönhofen, Ernzen
Architekt: Karl-Heinz Wirtz, Echternacherbrück
Beim Baukulturpreis Eifel 2013 erhielt das Projekt in der Kategorie „Bauen im Bestand“ den 1. Preis zuerkannt.
Beurteilung der Jury:
Das Anwesen in Ernzen ist als „Quereinhaus“, bei dem Wohnhaus, Scheune und Stall nebeneinander angeordnet sind, ein typisches Beispiel für die regionale Bautradition des Landkreises. Die Umnutzung der ehemals landwirtschaftlich genutzten Räume zu einer Werkstatt, die an ein Mehrgenerationenhaus angrenzt, hat die Jury überzeugt. Der rund zehnjährige Leerstand des Wirtschaftsteils gehört nun der Vergangenheit an. Trotz der neuen Nutzung als moderne Werkstatt konnte die Fassade in ihrer ursprünglichen Formensprache erhalten bleiben. Das neue Tor für die Werkstatt passt sich als modernes Element sehr gut an die historische Fassade an. Die in den siebziger Jahren eingebaute Garage mit Schwingtor, vorher der Hühnerstall mit kleiner Tür und kleinem Fenster, konnte wieder zurückgebaut werden. Darüber entstanden zwei neue Fenster für die Belichtung des zusätzlichen Wohnraums. Diese behutsame Modernisierung mit zeitgemäßen, gelungenen Elementen, kann als vorbildliche Maßnahme der Dorferneuerung gelten.
Modernisierung eines Trierer Quereinhaus mit Werkstatt in Bickendorf
Bei dem Projekt, dem sogenannten Schiewischhaus“ in Bickendorf handelt es sich um ein langgestrecktes regionaltypisches Trierer Quereinhaus aus dem frühen 19.Jahrhundert, dass seit Generationen im Besitz der Familie Diedrich ist. Das traufseitig zur Straße stehende und vorbildlich restaurierte Anwesen prägt die Hauptstraße der Gemeinde Bickendorf sehr wesentlich. Bemerkenswert ist auch die Vorfeldbepflanzung.
Das Anwesen wurde sehr vorbildlich und in handwerklich herausragender Weise saniert und im rückwärtigen Grundstücksbereich um eine moderne Glasmalerwerkstatt baulich ergänzt.
Einmalig im Kreisgebiet sind die ohne Subventionen durchgeführten Malerarbeiten im Hausinnern. Mit Skalpell und Glasfaserstift haben die Eigentümer Harry (Glasschneidermeister) und Esther (Glasmalermeisterin) insgesamt 17 malerisch bedeutsame Schablonenmalereien Schicht für Schicht freigelegt. In der ehemaligen Küche wurden fünf übereinander liegende Schablonenmalereien entdeckt und so erhalten, dass sie nebeneinander wie sehr anspruchsvolle Bilder aus der Vergangenheit wirken.
Die mühsame und handwerklich schwierige Arbeit der Diedrichs bestätigt, dass es auch in den einfachsten Bauernhäusern wertvolle Innendekorationen gab, die unbedingt erhaltenswert, leider jedoch vielfach keine Beachtung finden und daher oftmals zusammen mit dem Putz zerstört wurden.
Das Projekt ist aber auch Beleg dafür, dass Wohnen und Arbeiten (Handwerksbetrieb) durchaus in historischen Altbauten möglich ist. Ferner ist die Maßnahme beispielgebend für den Erhalt und die die funktionale Stärkung von Ortskernbereich.
Im Jahre 2008 wurde das Anwesen Dietrich, Bickendorf von der Handwerkskammer Trier bzw. der von dort berufenen Jury mit dem Denkmalpflegepreis ausgezeichnet.
Bauherren: Esther und Hardy Diedrich, Bickendorf
Die Veröffentlichung in den Kreis-Nachrichten des Eifelkreises Bitburg-Prüm:
Modernisierung_Bickendorf_Anwesen_Diedrich_pdf
Beim Baukulturpreis Eifel 2013 erhielt das Projekt in der Kategorie „Bauen im Bestand“ den 3. Preis zuerkannt.
Beurteilung der Jury:
In den letzten 25 Jahren wurden in Bickendorf ausnehmend viele bäuerliche Altbauten vorbildlich restauriert und umgenutzt. Dazu gehört auch das langgestreckte Trierer Quereinhaus, das sogenannte „Schiewichhaus“, das seit Generationen im Familienbesitz ist. In der Kombination von Wohnen und Arbeiten bereichert das vorbildlich restaurierte Gebäude mit seinem zeitgemäßen Anbau der Glasmaler-Werkstatt auf der Gartenseite die Bickendorfer Hauptstraße. Einmalig im Kreisgebiet sind die Malerarbeiten im Innern: Mit Skalpell und Glasfaserstift haben die Besitzer, ein Glasschneidermeister und eine Glasmalermeisterin, insgesamt 17 malerisch interessante Schablonenmalereien Schicht für Schicht freigelegt. Die aufwendige und handwerklich schwierige Arbeit bestätigt, dass es auch in den einfachsten Bauernhäusern wertvolle Innendekorationen gab, die leider zuweilen aus Unkenntnis zusammen mit dem Putz zerstört werden. Innen wie außen ergänzen in Bickendorf alt und neu in hervorragender Weise.
Auszeichnung Kategorie Freianlagen
Sklupturengarten Haus Beda (2013) – 54634 Bitburg
Das Kulturhaus Beda in Bitburg ist aus Mitteln der privaten Dr.-Hanns-Simon-Stiftung, einer Gesellschafterin der Bitburger Holding GmbH von 1974 bis 1976 erbaut worden. Es hat sich zum kulturellen Zentrum der Südeifel und weit darüber hinaus entwickelt.
Durch das Erleben von Kunst und Musik ist hier eine Begegnungsstätte für die Menschen der Region geschaffen. 2012 konnten die Außenanlagen grundlegend neu gestaltet sowie ein Skulpturengarten geschaffen werden. Der Garten wurde mit der Verlagerung von Werkstattgebäude, Garagen und Stellplätzen wesentlich vergrößert und auf das Haus Beda ausgerichtet. Vorgefundene Gestaltungselemente wie Mauern, Bäume und Möblierung sind in die Neukonzeption integriert und zu einem harmonischen Gartenraum zusammengefügt. Die eingewachsene Einfriedungsmauer entlang Beda- und Brodenheckstraße wurde von Gehölzbewuchs freigeräumt und damit die Neugierde auf den dahinter verborgenen Garten geweckt. Entlang der neuen Fußwege-Verbindung zwischen Bedaplatz und Bibliothek befinden sich zwei neue Zugänge, die zum Besuch des Garten einladen. Die mit weißem Splitt belegten Wege um das mittige Rasenrund harmonieren mit der hellen Fassade des Beda-Hauses. Gebäude und Garten werden optisch als Einheit empfunden.
Durch die Neugestaltung wird der Garten für viele ein Ort der Erholung, Entspannung und Meditation. Mauer und Bäume hegen ein und schirmen den Garten vor den geschäftigen Aktivitäten im Umfeld des Bedaplatzes ab. Bänke laden zum Verweilen und Lesen ein. Die Bühne mit ihrem leichten Segeldach erlaubt kulturelle Veranstaltungen im Garten. Rasen- und Kiesflächen bilden einen angenehmen Rahmen für viele Anlässe des geselligen Beisammenseins.
Landschaftarchitekten/Entwurfsplan/Animation:
ernst + partner landschaftsarchitekten bdla, Trier
www.bueroernst-partner.de
Bauherr: Dr. -Hanns-Simon-Stiftung, Bitburg
Beim Baukulturpreis Eifel 2013 erhielt das Projekt in der Kategorie „Freianlagen“ eine Auszeichnung.
Beurteilung der Jury:
Die ursprüngliche Außenanlage am Haus Beda war durch vielerlei Eingrenzungen beschränkt und kaum wahrzunehmen. Durch Funktionsverlagerungen ist es gelungen, die neue Freifläche deutlich zu vergrößern und wichtige stadträumliche Wegebeziehungen herzustellen. Vorhandene Elemente wie die umgebende Natursteinmauer, vorhandene Bepflanzungen und Möblierungen blieben erhalten und wurden in handwerklich qualitätsvoller Weise ergänzt. Eine Terrassierung mit Bühne und Segeldach am Rand verstärkt in positiver Weise den räumlichen Eindruck. Die formal streng begrenzte kreisrunde Grünfläche mit den umgebenden weißen Kiesen bildet den optischen Mittelpunkt der Anlage.
Die wichtige innerstädtische Freifläche ist ein Erlebnisraum mit hoher Aufenthaltsqualität und sehr vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten. Die gestalterisch anspruchsvolle Anlage wird nicht nur dem kulturellen Anspruch des Kulturhauses Beda gerecht, sondern zeigt sehr überzeugend, welchen wichtigen baukulturellen Beitrag qualitätsvoll gestaltete Freianlagen für die Stadt und Gesellschaft leisten können.
Kategorie Gewerbebauten
Projekt Elektrotechnik Kurth in Bitburg
Für Bauherren und Architekt standen beim Neubau des Verwaltungs- und Betriebsgebäudes der Firma Elektrotechnik Kurth im Gewerbegebiet in Bitburg eine hohe gestalterische und handwerkliche Qualität wie auch ein hoher energetischer und gebäudetechnischer Standard im Vordergrund.
Entstanden ist ein Gebäude mit klarem, schlichtem Kubus und einer eindeutigen Gebäudeausrichtung zur Straße mit vorgelagertem Hof. Die Fensteröffnungen reichen bis zum Boden und sind streng achsial zueinander angeordnet. Die Eingangssituation ist formal betont und gut zu finden. Das Betriebsgebäude im rückwärtigen Grundstück ist gegenüber dem Verwaltungsgebäude architektonisch abgesetzt. Die Reduzierung auf nur wenige Materialien und eine handwerklich qualitätsvolle Bauausführung sind neben den vorgenannten Merkmalen weitere Aspekte, die sich in der regionalen Bautradition wiederfinden, hier aber zeitgemäß und modern fortentwickelt wurden.
Offene und lichtdurchflutete Innenräume mit hohen gebäudetechnischen Ausführungsstandards bieten zudem hervorragende Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten.
Für den Bauherrn Hans-Joachim Kurth war es wichtig „mit qualitätsvoller Architektur, handwerklich guter Bauausführung und gebäudetechnisch hohem Standard, die Philosophie und Kultur seines Unternehmens zu verdeutlichen“. Die Architektur des Gebäudes repräsentiert auf diese Weise die Identität des Unternehmens.
Für den Architekten Manfred Weber bedeutet diese Kultur des Entwerfens und Bauens für gewerbliche Unternehmen mehr als nur die Schaffung einer Immobilie. Aus seiner Sicht „sollte Architektur neben der selbstverständlichen Erfüllung der notwendigen Funktionen immer im Bezug zu dem jeweiligen Standort stehen, der Region und der städtebaulichen Situation, aber auch aus dem Selbstverständnis des Unternehmens abgeleitet sein.“
Das gebaute Ergebnis zeigt nicht nur zufriedene Bauherren und Nutzer, sondern ist auch Beleg dafür, dass Architektur und Baukultur zu einem Mehrwert für Unternehmen, für die Nachbarschaft, das Stadtbild und damit die Gesamtgesellschaft führen können.
Bauherr:
Hans-Joachim Kurth, Bitburg, www.kurth-elektro.de
Architekt:
Architektengruppe WEBER + PARTNER, Bitburg, www.architekt-weber-partner.de
Architekt Manfred Weber, Bitburg
Beim Baukulturpreis Eifel 2013 erhielt das Projekt in der Kategorie „Gewerbebau“ eine Auszeichnung.
Beurteilung der Jury:
In Gewerbegebieten bleibt die gestalterische Qualität oft hinter wirtschaftlichen oder betrieblichen Anforderungen zurück, jedoch sind sie – meist sichtbar an Autobahnen oder Ortseinfahrten gelegen – die Visitenkarten der Kommunen. Es geht aber auch anders. Denn viele Unternehmer nutzen inzwischen die Bedeutung guter Architektur für das Firmenimage, ein attraktives Arbeitsumfeld, die Werthaltigkeit der Immobilie und des Standortes. Das Verwaltungs- und Betriebsgebäude der Firma Kurth in Bitburg zeugt davon: Die gestalterische und handwerkliche Qualität wie auch ein hoher energetisch- und gebäudetechnischer Standard waren prägend. Der klare, schlichte Kubus entstand mit „Gesicht“ zur Straße und dem vorgelagerten Hof, einer formalen Betonung des Eingangs und einem gegenüber der Verwaltung architektonisch abgesetzten Betriebsgebäude. Wohltuend sind die Reduzierung auf nur wenige Materialien und die handwerklich Qualität der Ausführung. Offene, lichtdurchflutete Innenräume mit hohen gebäudetechnischen Ausführungsstandards bieten zudem hervorragende Arbeitsbedingungen.
Erweiterung Möbelhaus Hubor & Hubor (2012) – 54675 Mettendorf
In Mettendorf wurde das Gasthaus Merlands saniert und zur neuen Nutzung für ein Möbelhaus erweitert. Wie viele alte Häuser, blickt das Anwesen auf eine bewegte Geschichte zurück: Erbaut wurde es ursprünglich von Theodor Merland (in Mettendorf bekannt als Merlands Deetz), der nach seiner Hochzeit etwa Mitte der 1880er Jahre hier eine Gastwirtschaft mit angeschlossener Metzgerei errichtete.
Nach den beiden Weltkriegen war das Merlands jeweils das Lager der Franzosen als örtlicher Besatzungsmacht. In den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts war es der Treffpunkt von Mettendorf. Aber es war noch mehr. Hier wurde das Arbeitslosengeld (Stempelgeld) ausbezahlt, vor der Tür erhielten die Traktoren den TÜV und der Zoll kontrollierte hier den Alkoholgehalt des im Ort gebrannten Schnapses. Im Saal wurde Theater gespielt und getanzt, in den 70er Jahren auch geturnt. Die katholische Pfarrei führte diverse Veranstaltung zur Finanzierung der Pfarrkirche durch. In den späten 70er Jahren zog sogar vorübergehend ein Supermarkt ein. Im folgte in den 80er Jahre zeitweise die Filiale der Kreissparkasse. Über zwei Generationen blieb das Haus, das zuletzt mehrere Jahre leer stand, so im Besitz der Familie. Nach dem Tod des Enkels Peter und seiner Frau wurde es 1998 von Willi und Walter Hubor gekauft und zu einem weiteren Baustein des Möbelhauses Hubor & Hubor umgewandelt. Die neuen Eigentümer sind sehr stark mit Geschichte und Kultur ihres Heimat- und Geburtsortes Mettendorf verwurzelt, so Architekt Otmar Adames. Insofern bedurfte es keiner Überzeugungsarbeit durch ihn, das Haus zu erhalten und weiterzubauen. Das neue Zweckgebäude wurde so zurückhaltend und unaufdringlich – dem Kennzeichen der Eifeler Architektur – frei von Effekten in das Ortsbild errichtet, dass es nicht als Fremdkörper sondern als fast selbstverständlicher Teil eines Ganzen wahrgenommen wird. Die Nachbarschaft, da ist sich Architekt Adames sicher, hat alles mit großem Interesse und sicher auch mit einer Portion Stolz verfolgt. Was wohl auch damit zusammen hängt, dass das Unternehmen Hubor & Hubor sich zu einem für den Ort Mettendorf wichtigen Wirtschafts- und Werbefaktor entwickelt hat.
Architekt:
Otmar Adames, Junglinster (Luxemburg)
Landschaftsarchitekten:
BGHplan, Trier
Bauherrin:
Möbelhaus Hubor & Hubor GmbH, Mettendorf
Beim Baukulturpreis Eifel 2013 erhielt das Projekt in der Kategorie „Gewerbebauten“ eine Auszeichnung.
Jurybewertung:
In Mettendorf wurde das Gasthaus Merlands saniert und zur neuen Nutzung für ein Möbelhaus erweitert. Wie viele alte Häuser, blickt das Anwesen auf eine bewegte Geschichte als Gastwirtschaft und Metzgerei, Verwaltung, Tanzlokal und Traktoren-TÜV zurück. Ende der 90er Jahre erwarben die heutigen Besitzer das Anwesen und wandelten es Schritt für Schritt in einem positiven „Weiterbauen“ zu ihrem Unternehmensstandort um. Sie bewegten sich dabei im Rahmen der vorhandenen Dorfstrukturen, gaben dem Ort aber mit ihrem Engagement zeitgemäße Impulse. Trotz der großflächigen Öffnungen und der farblichen Dominanz der „Redbox“ im hinteren Grundstücksteil wertete die Jury den Erhalt der innerörtlichen Bausubstanz, ihre Weiterentwicklung und die Integration neuer Nutzungen in das alte Ensemble als positives Beispiel für den neuen Wirtschafts- und Werbefaktor in Mettendorf.
Kategorie Infrastruktur
Erweiterung Bischöfliche Ganztagsschule St.Matthias in Bitburg
Durch die Umstellung der Grundschule St. Matthias auf eine Ganztagsschule wurden umfassende Erweiterungen des Raumangebotes notwendig. Neben neuen Klassen- und Gruppenräumen mussten eine Mensa mit Küche, ein Betreuungsraum und ein Ruheraum angeboten werden. Für die gemeinsame Nutzung mit den weiterführenden Schulen der kooperativen Gesamtschule stehen außerdem eine Bücherei mit Computerarbeitsplätzen und ein für kirchliche Schulen charakteristischer Meditationsraum zur Verfügung.
Durch die Erweiterung des Altbaus bestand die Möglichkeit, das Schulzentrum räumlich stärker zur Stadt Bitburg zu orientieren. Der mit zwei Geschossen geplante Baukörper zeigt einerseits eine gewisse Dominanz zur Stadt und übernimmt gleichzeitig eine Torfunktion für das ganze Schulzentrum.
Der Altbau der Grundschule wird durch zwei Verbindungsgänge an den Neubau angebunden, wodurch dazwischen ein Spielhof, beziehungsweise ein grünes Klassenzimmer entstand. Der Altbau wurde erweitert, komplett saniert und umgebaut und konnte somit an die Formen- und Farbensprache des Neubaus angepasst werden. Durch Verwendung von verglasten Elementen erhielt auch der Altbau eine von Licht durchflutete Transparenz.
Der selbstbewusste, eigenständige Neubau zeichnet sich durch die unterschiedlichen Fassadenbereiche aus, auf der einen Seite die Lochfassade mit eingefärbtem anthrazitfarbenem Beton, auf der anderen Seite die offene Glasfassadenkonstruktion. Die inneren Transparenz entlang der Arkadengänge gibt der Schule einen ganz neuen offenen Charakter. Die Architektur ist zudem geprägt von der Ausbildung eines Weges, der von außen über Treppen das zweite Geschoss erschließt, durch eine Galeriebrücke, die die Funktion des symbolischen Haupttores zum Schulzentrum darstellt und beide Neubaubaukörper mit einem überspannenden Dach verbindet.
Die für öffentliche Bauvorhaben vorgesehene „Kunst am Bau“ ist in die Konzeption des Neubaues, Altbaues und der Außenanlagen integriert. Die Malerei von Eberhard Münch begleitet die Idee des Weges auf den Erschließungsebenen mit dem Thema ‚Lebenslinien’. Sie finden ihren Höhepunkt in der Mensa und dem dort hineinragenden Meditationsraum. In die Außenanlagen wurden Kletterskulpturen des Künstlers Florian Aigner integriert, die mit ihren organischen Holzgerippen einen Kontrast zu der Beton – Glasarchitektur bilden und gleichzeitig bespielbare Kletterkunst sind.
Im Umfeld des Neubaues wurden die Außenanlagen in das architektonische Konzept eingebunden und bilden hier sowohl Ruhe-, Spiel – und Rückzugszonen für die Kinder.
„Dem Architekten des Bistums Trier ist in hervorragender Weise gelungen, die bestehende Schule durch den Neubau aufzuwerten und in den Gesamtschulkomplex zu integrieren“, sagt die Jury beim Baukulturpreis Eifel 2013 bei der Vergabe einer Auszeichnung an das beispielhafte Projekt in Bitburg.
Architekt: Walter Johannes Hauth, Bistum Trier
Bauherren: Bistum Trier, Bischöfliches Generalvikariat
Fotos: Horst Kalkreuth, Köwerich
Beim Baukulturpreis Eifel 2013 erhielt das Projekt in der Kategorie „Infrastrukturbau“ eine Auszeichnung.
Jurybewertung:
Alt- und Neubau der Ganztagsschule in Bitburg wurden als Gesamtanlage konzipiert. Dem Architekten des Bistums Trier ist es dabei in hervorragender Weise gelungen, die bestehende Schule durch den Neubau aufzuwerten und in den Gesamtschulkomplex zu integrieren. Durch die Baumassenverteilung und die Stellung des Neubaus entstehen für die Schüler sehr schöne Pausen- und Freiräume mit hoher Aufenthaltsqualität. Hervorzuheben ist die klare Gliederung des Baukörpers, ebenso die hohe Gestalt- und Nutzungsqualität der lichtdurchfluteten, freundlich wirkenden Innenräume. Auch die gute Integration der „Kunst am Bau“ und die sorgfältige architektonische Detailausbildung haben das Preisgericht beeindruckt. In Bitburg entstand eine überzeugende zeitgenössische Erweiterung des Ganztags-Schulzentrums und mit ihr ein wichtiger städtebaulichen Beitrag in der Stadt Bitburg.
Kategorie Bauen mit Holz
Lagerhalle in Weidingen (2009) – 54636 Weidingen
Anja Axt, Architektin in Trier hat in Weidingen ein nicht alltägliches Lagerhaus entworfen.
Die Aufgabenstellung eines Berliner Galeristen: Ein Gebäude zum Lagern, Sammeln und Präsentieren, seiner Kunstobjekte. Entworfen als Interpretation einer Feldscheune, entstand ein reduzierter Baukörper mit schlichten, zurückhaltenden Details. Die Fassade aus Holzleisten ist geschlossen gehalten, jedoch ermöglichen große ‚Scheunentore‘ und ‚Tennenklappe‘ die Veränderbarkeit von Haus und Raum. Innen ist das Gebäude ein einfacher Raum, das nicht mit der Kunst konkurriert. Mit weißen Wand-, Deckenflächen und Einbaumöbeln bleibt es wandelbar. Überraschend wirken die gegensätzlichen Eindrücke von: Alt – Neu _ Außen – Innen _ dörflicher Umgebung – zeitgenössischer Kunst.
Regionaltypisches Bauen heißt für Anja Axt: „Bewahren von Ursprünglichkeit und harmonischer Gleichartigkeit von Gebäuden, Ortsbildern, Dörfern und Landschaften. Es beinhaltete für mich ebenso Begriffe wie: Tradition, ortstypische Bauformen, geschmackvolle und handwerkliche Qualität in der Gestaltung von Bauten und ihrer Details, Wahl von regionaltypischen Baustoffen. in gelungener Einklang dieser Faktoren
macht für mich den Reiz und die Attraktivität eines gelungenen Gebäudes und eines gesamten Ortsbildes aus.“
Bei ihrer Arbeit spielte die lokalen Bautraditionen in Weidingen eine große Rolle: „Die lokale Bestandsarchitektur hat einen großen Einfluss auf den Entwurf genommen. Aus der Aufgabenstellung des Bauherrn (…) entstanden die Begriffe Lagerhalle und Feldscheune. Diese ziehen sich wie ein roter Faden durch den Entwicklungsprozess des Gebäudes. Im äußeren Erscheinungsbild gleicht das Gebäude einer Feldscheune sowohl in ‚eifeltypischer‘ Form und im Detail regionaler Bauarchitektur, der Wahl der Materialien Holzfassade und Blechdach, als auch scheunentypischer Elemente wie Schiebetore und Tennenklappe.
Auch die Entscheidungen zur Positionierung ins Gelände und der Bezug zum denkmalgeschützten Altbau stehen im Kontext zur lokalen Bestandsarchitektur, dem Ortsbild, beziehungsweise zur räumlichen Ordnung in der Dorfgestaltung. Das neue Gebäude nimmt mit dem ihm zugeschriebenen Begriff ‚Feldscheune‘ auch die Funktion des typischen Nebengebäudes eines alten Bauernhofs auf. (…) Auch die tiefere Höhenlage im Gelände unterstützt den Eindruck des Nebengebäude.“
Bauherrin:
Galerie Max Hetzler, Berlin, www.maxhetzler.com
Architekten:
AXT Architekten
Dipl.-Ing. (FH) Anja Axt , Trier; www.axtarchitekten.de
Beim Baukulturpreis Eifel 2013 erhielt das Projekt in der Kategorie „Bauen mit Holz“ eine Auszeichnung.
Jurybewertung:
In Weidingen entstand ein nicht alltägliches Lagerhaus, das einem Berliner Galeristen als Haus für seine Kunst dient. Lagern, Sammeln und Präsentieren sind die Funktionen, die in dem unprätentiös an eine Scheune erinnernden Holzbau unterzubringen waren. Diese Interpretation einer Feldscheune spielt mit regionalen Traditionen, der Funktion des Lagerns und einer sich beim Näherkommen offenbarenden, hohen Detailqualität mit überlegter baulicher Ausformung. Scheunentypische Elemente wie Schiebetore und Tennenklappe dienen den aktuellen Erfordernissen. Die Gegenpole Alt – Neu – Außen – Innen – dörfliche Umgebung – zeitgenössische Kunst werden gekonnt inszeniert. Die „Lagerhalle“ fügt sich bruchlos und selbstverständlich in ein gewachsenes Gebäudeensemble. Auch die Entscheidungen zur Positionierung ins Gelände und der Bezug zum denkmalgeschützten Altbau stehen im Kontext zur lokalen Bestandsarchitektur, dem Ortsbild und zur räumlichen Ordnung in der Dorfgestaltung.
Kategorie Bauen mit städtebaulichem Bezug
Bitburger Stadthalle – „Konversion Brauereigelände Bitburg-Nord“
Das in der Öffentlichkeit als „Stadthalle Bitburg“ bezeichnete Projekt vermittelt bei näherer Betrachtung sehr deutlich, dass Baukultur mehr ist als ausschließlich Architektur oder eine Debatte um die Gestaltung von Gebäuden.
Eine Kultur des Bauens kann nur durch einen kooperativen Planungsprozess entstehen. Das gemeinsame Projekt Stadthalle Bitburg und Bürohauserweiterung, Bitburger-Markenwelt der Bitburger Brauerei sowie das vor Abschluss stehende Bürohausprojekt der Faco GmbH zeichnet sich durch den Planungsprozess, die städtebauliche Bedeutung und das gestalterische Gesamtergebnis aus.
Auf der Grundlage einer von Faco GmbH und der Planungsgruppe HGH, Bitburg entwickelten Konzeption und nach einer intensiven Planungsphase konnte den wirtschaftlich-ökonomischen Interessen eines international ausgerichteten Unternehmens und gleichzeitig den öffentlichen, städtebaulich-funktionalen Interessen der Stadt Bitburg Rechnung getragen werden.
Erkennbare Synergiegewinne bei allen Beteiligten führten zu einem vielseitigen Gesamtprojekt. Im Bereich der ehemaligen Produktionsstätte der Bitburger Brauerei konnten moderne Büroarbeitsplätze geschaffen und in der Innenstadtlage gesichert werden. Mit der Bitburger-Markenwelt und der Tourist-Information für den Fremdenverkehr wurden wichtige Einrichtungen zusammengeführt. Der nördliche Innenstadtbereich erfuhr mit der neuen Stadthalle funktional wie städtebaulich-gestalterisch eine deutliche Aufwertung.
Unter Berücksichtigung des vorhandenen Baubestandes und der Aufnahme wichtiger Sicht- und Wegebeziehungen entstand eine städtebauliche Gesamtlösung, die sich maßstäblich angemessen in den Stadtbereich einfügt. Aufgrund einer zeitgemäßen Architektur- und Formensprache und Materialwahl, die sich wieder am Bestand orientiert, wurde das Stadtbild positiv und zeitgemäß fortentwickelt.
Zusammenarbeit, Planungs- und Kommunikationskultur haben bei diesem außergewöhnlichen Projekt nicht nur Synergiegewinne für alle Beteiligten gebracht. Auch die Qualität der Architektur hat erkennbar zu mehr Baukultur und einem Mehrwert für die Stadt Bitburg geführt.
Bauherren:
Bitburger Braugruppe, Bitburg und Faco GmbH, Bitburg
Architekt/Fotos:
Planungsgruppe HGH, Bitburg, www.hgh-bit.de
Architekt Dipl.-Ing. Franz Heinz
Architekt Dipl.-Ing. Stefan Borne
Innenarchitektur Bitburger Marken- u. Erlebniswelt:
Steguweit Brand Perspectives GmbH, Offenbach/Main
Wohn- und Geschäftshaus an der Römermauer (2011-2012) – 54634 Bitburg
Das Projekt schließt eine Baulücke im inneren Ortskern von Bitburg. Mit einem dreiteiligen Baukörper folgt es den Eigenheiten der angrenzenden Bebauung.
Das Vorderhaus am Platz übernimmt das Objekthafte seiner Nachbarn und reagiert darauf mit einer symmetrischen, giebelgekrönten Fassade. Die Hinterhäuser sind einseitig an die Grenze gerückt und formulieren dadurch auf der anderen Seite zusammen mit der Nachbarbebauung einen gemeinsamen Innenhof.
Die Komplexität des Baukörpers findet eine Entsprechung in den Grundrissen und Fassaden. Infolgedessen tritt das Projekt nicht als klassischer Massenwohnungsbau in Erscheinung sondern als großes Haus und selbstverständlicher Bestandteil der Stadt. Durch die handwerklichen Details wie Bruchsteinsockel, Eingangstreppen aus Sandstein, Schieferdach, etc. wird dieser Eindruck noch verstärkt.
Bauherrin: Doris Theisen, Echternach, Luxemburg
Architekt: Architekten Johannes Götz und Guido Lohmann, Köln/Bitburg, www.johannesgoetz.com
Fotos: Jan Kraege, Köln
Mit dem Neubau des Wohn- und Geschäftshauses in zentraler innerörtlicher Lage konnte eine städtebauliche Aufwertung des Quartiers erreicht werden. Durch die Dreiteiligkeit und Gliederung des Baukörpers sowie durch die unterschiedliche Geschossigkeit ist es gelungen, die Eigenheiten der angrenzenden Bebauung aufzunehmen, so dass sich das Gebäude trotz des schwierigen Grundstücks harmonisch einfügt. Die Grundrisse variieren zwischen den einzelnen Etagen, was sich in der Fassade des Hinterhauses widerspiegelt. Dies, die Materialwahl und die gestalterische Ausformung tragen zum positiven Gesamterscheinungsbild des Gebäudes bei. Die gute handwerkliche Ausführung rundet den positiven Gesamteindruck ab. Zur Aufwertung des Quartiers leistet die gelungene Nutzungsmischung von Gewerbe und Wohnen ihren Beitrag. Der Wohnungsmix und der barrierefreie Zugang bieten optimale Voraussetzungen für „allen-gerechtes Wohnen“. Dieses Projekt ist ein überzeugendes Beispiel für nachhaltiges Bauen und regionale Baukultur!
Kategorie Erhalten traditioneller Baukultur- und Denkmalpflege
Modernisierung Haus Pallien in Pickließem
Bei dem Haus Pallien in Pickliessem handelt es sich um ein klassisches Trierer Quereinhaus, traufständig zur Straße stehend, Wohnen, Scheune und Stall nebeneinander angeordnet und unter einem durchgehenden Dachfirst. Das Gebäude wurde später erweitert um ein moderneres Stallgebäude. Durch den strukturellen Wandel in der Landwirtschaft bedingt, stand nach Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung das Gebäude im Ortskern, unmittelbar gegenüber der Kirche leer.
Nach Übernahme der Liegenschaft durch die jetzigen Eigentümer erfolgte der Abriss des zuletzt angebauten Stallgebäudes sowie der landwirtschaftlichen Nebengebäude im rückwärtigen Grundstücksbereich. Das hierdurch freigestellte Trierer Quereinhaus wurde durchgehend saniert, an heutige technische Standards angepasst und zu Wohnzwecken umgebaut.
Die Innenräume werden nach der erfolgten denkmalgerechten Modernisierung heutigen Wohn- und Lebensansprüchen gerecht und vermitteln eine hohe Aufenthaltsqualität in historischen Mauern. Gesteigert wird die Wohnqualität durch den rückseitigen und giebelseitigen Freiraum und die hier – an historischen Vorbildern orientierte – angelegte Gartenanlage und die Bepflanzung mit heimischen Gehölzen sowie den neuen, aus historischen Materialien gestalteten Carport.
Das Anwesen überzeugt durch die denkmalgerechte Sanierung wie auch durch die hohe handwerkliche Qualität der Ausführung der Arbeiten. Es ist ein beispielgebendes Projekt und ein Beleg für den Wert traditioneller Baukultur sowie für und den Erhalt und die Nachnutzung von historischen Gebäuden in Ortskernen.
Für das Anwesen Pallien, Pickließen wurde 2010 im Rahmen der Vergabe des Denkmalpflegepreises der HWK Trier ein 3. Preis vergeben.
Bauherren: Edith und Josef Pallien, Dudeldorf
Beim Baukulturpreis Eifel 2013 erhielt das Projekt in der Kategorie „Erhalten traditioneller Baukultur/Denkmalpflege“ eine Auszeichnung.
Jurybewertung:
Das Projekt ist beispielgebend für den Erhalt und einen denkmalgerechten Umgang mit traditioneller Baukultur der Eifel. Durch den Abriss des funktionslos gewordenen Stallgebäudes konnte die historische Bausubstanz in Form des regional prägenden Trierer Einhauses wieder freigestellt werden. Fachlich-handwerklich sehr kompetent wurde die vorhandene Bausubstanz aufgrund historischer Vorbilder saniert und modernisiert. In besonderer Weise ist es dabei gelungen, material- und handwerksgerecht den historischen Zustand nicht nur außen sondern auch im Innenbereich weitestgehend wieder herzustellen
und damit die tradierten Wohn- und Lebensverhältnisse wieder erlebbar zu machen.
Besondere Erwähnung verdienen die ebenfalls nach historischen Vorbildern angelegten Außenanlagen einschließlich der Bepflanzung. Hierdurch wurde der öffentliche Raum in zentraler Lage im Ortskern im Umfeld der Kirche deutlich aufgewertet.
Sanierung Haus Sente-Ligbado in 54647 Dudeldorf
Das traufständige Haus ist Teil der geschlossenen Bebauung in der Hauptstraße des historischen Ortskerns von Dudeldorf zwischen dem oberen und dem unteren Stadttor.
Das Anwesen geht in den ersten Bauphasen bis etwa 1600 zurück. Aus dieser Zeit erhalten sind eine gotische Fenstereinfassung mit Kleeblattsturz und ein Renaissance- Türgewände mit Rundbogen auf der Rückseite. Die unterschiedlichen Fenster in der Straßenfront weisen auf seine wechselvolle Geschichte hin. Im sogenannten Unterstallhaus diente das Erdgeschoss traditionell als Stall und Remise, die Wohnräume lagen in den oberen Geschossebenen. Aufgrund der topografischen gegebenheiten konnte das in den Fels getriebene Untergeschoss nur von der Vorderseite her belichtet werden.
Den jahrzehntelangen Leerstand beendete die Restaurierung durch die jetzigen Eigentümer in der Zeit von 2009 bis 2011. Den Baumaßnahmen ging eine intensive Bauforschung im unsanierten Zustand des Denkmals voran.
Aufgrund der handwerklichen Ausführungsqualität wurde das Objekt im Jahre 2012 mit dem Denkmalpflegepreis der Handwerkskammer Trier gewürdigt.
Die Revitalisierung und qualitätsvolle denkmalgerechte Ausführung stellt einen wichtigen Beitrag zur Innenentwicklung und zum Erhalt des historischen Ortskerns von Dudeldorf dar.
Bauherren: Nicole und Carlo Sente-Ligbado, Wolsfeld
Beim Baukulturpreis Eifel 2013 erhielt das Projekt in der Kategorie „Erhalten traditioneller Baukultur/Denkmalpflege“ eine Auszeichnung.
Jurybewertung:
Das traufständige Haus in der Hauptstraße von Dudeldorf zwischen dem oberen und dem unteren Stadttor geht in den ersten Bauphasen bis etwa 1600 zurück. Aus dieser Zeit erhalten sind eine gotische Fenstereinfassung mit Kleeblattsturz und ein Renaissance-Türgewände mit Rundbogen auf der Rückseite. Die unterschiedlichen Fenster in der Straßenfront weisen auf seine wechselvolle Geschichte hin. Im sogenannten Unterstallhaus diente dieses Geschoss traditionell als Stall und Remise, die Wohnräume beginnen mit der darüber liegenden Etage. Denn Aufgrund der Topografie konnte das in den Fels getriebene Untergeschoss nur von der Vorderseite her belichtet werden. Den jahrzehntelangen Leerstand beendete die Restaurierung von 2009 bis 2011, die aufgrund der handwerklichen Qualität bereits 2012 mit dem Denkmalpflegepreis der Handwerkskammer Trier gewürdigt wurde. Ihr ging eine Bauforschung im baufälligen Denkmal voran. Die respektvolle Revitalisierung, die auch fallende Decken und kleine Türöffnungen erhielt, leistet einen wichtigen Beitrag zur Innenentwicklung Dudeldorfs.
Umbau Sanierung Haus Sente-Ligbado (2012) – 54647 Dudeldorf
Beim Kauf 2005 fanden die neuen Eigentümer in Dudeldorf eine abbruchreife Bauruine vor. Anfangs freuten sich die Nachbarn in Erwartung, dass der Schandfleck endlich abgerissen würde. Der anschließende Schock darüber, dass die Bauherren sanieren wollten, wich im Verlauf der Baumaßnahme der Überraschung, dass hier ein erhaltenswerter Altbau zu Tage trat und in neuem Glanz erschien. Die Folge: gelungene Sanierungen stecken an, erst ein Nachbar, dann folgte der nächste.
Durch die gute Zusammenarbeit zwischen dem Architekt und den Bauherren, die viele Eigenleistungen mit Fachwissen erbrachten, sowie den ortsansässigen Handwerksbetrieben konnte die beispielhafte Sanierung des Wagnerhauses, Baujahr 1724, in der Zeit von 2005 bis 2007 realisiert werden.
Nahezu alle Bauteile mussten saniert werden. Zuerst wurden die Fassaden zurückgebaut und instand gesetzt. Das Dach, die Fenster und Türen wurden erneuert und eine neue Haustechnik unter Berücksichtigung zeitgemäßer Standards mit größtmöglicher Energieersparnisse eingerichtet.
Bei der Farbwahl entschied man sich für ein helles Oxid-Rot der Fassade, Blau für Türen und Fenster, Weiß für die Gewände. Der originale Eingangsbereich mit Haustür und einer halb gewendelten Treppe wurde beibehalten und wieder hergestellt. Der Wohnbereich im Obergeschoss wurde großzügig ausgebaut, eine unverputzte Wandfläche spiegelt das Alter des Hauses wider. Die Bauherren sind überzeugt, dass sich das zeitgemäße Sanieren alter Gebäude lohnt. So werde moderner Lebensraum geschaffen, ohne Einbußen an Komfort und Qualität, dafür mit dem Flair jahrhundertealter Mauern und ohne finanziellen Mehraufwand.
Bauherren:
Carlo & Nicole Sente-Ligbado, Reuland/Luxemburg & Wolsfeld
Beim Baukulturpreis Eifel 2013 erhielt das Projekt in der Kategorie „Erhalten traditioneller Baukultur/Denkmalpflege“ eine Auszeichnung.
Jurybewertung:
Die Sanierung des Hauses Sente-Ligbado in Dudeldorf ist beispielgebend für den Erhalt und den denkmalgerechten Umgang mit traditioneller Baukultur in der Eifel. Beim Kauf 2005 fanden die neuen Eigentümer eine abbruchreife Bauruine vor. Mit viel Eigenleistung und unter fachkompetenter Beratung konnte die beispielhafte Sanierung des Wagnerhauses aus dem Jahr 1724 innerhalb von nur zwei Jahren realisiert werden. Damit wurde ein wichtiges Zeitzeugnis gegenüber dem unteren Stadttor vor dem Abriss bewahrt. Im historischen Ortsgrundriss markiert das wichtige Eckgebäude so auch heute noch einen Merkpunkt im alten Ortskern von Dudeldorf. Das Projektbeispiel zeigt, wie eine qualitätsvolle Sanierung alter Gebäude modernen Lebensraum ohne Einbußen an Komfort und Qualität schafft. Das Mehr an Flair und die Geschichte jahrhundertealter Mauern lohnt die Mühe. Die Jury sieht das Projekt als Beispiel für die Bedeutung des Einzelgebäudes beim Erhalt eines historischen Ortsgrundrisses.
Sanierung und Umnutzung ehemaliges Mühlenanwesen in Gransdorf
Das Anwesen war bis zum zweiten Weltkrieg als Mühle in Betrieb, danach wurden der Mühlengraben zugeschüttet und die Mühlräder entfernt. Das kulturhistorisch wertvolle Gebäude stand über Jahrzehnte leer.
2004 wechselte die Biermühle den Eigentümer, der dann unter Hinzuziehung fachlich kompetenter Beratung eine umfassende bauliche Sanierung bzw. Restaurierung durchgeführt hat. Der neue Eigentümer Dr. Arthur Weyns legte bei den durchzuführenden Arbeiten besonderen Wert auf den Rückbau junger Veränderungen um das frühere Mühlengebäude in den ursprünglichen und authentischen Zustand zurück zu versetzen. Dabei konnte durch die Verwendung passender, alter Ergänzungsmaterialien und historischer handwerklicher Techniken der Stil und der Charakter des Anwesens wiederhergestellt werden.
Bei der Sanierung der Biermühle in Gransdorf ist es in beispielgebend gelungen, ein wichtiges zeitgeschichtliches Denkmal zu erhalten, dies in den ursprünglichen Zustand rückzubauen und einer neuen Nutzung zuzuführen.
Die vorbildliche Sanierung der Biermühle wurde 2008 bereits mit dem Denkmalpflegepreis der Handwerkskammer Trier gewürdigt und 2010 durch die Verleihung des Bundespreises für Handwerk in der Denkmalpflege in besonderer Weise herausgestellt.
Bauherr: Dr. Arthur Weyns, Heidemarie Weyns-Zwanziger, Gransdorf
Planer: Dipl.-Ing. Wolfgang Karpen, Oberweis
Beim Baukulturpreis Eifel 2013 erhielt das Projekt in der Kategorie „Erhalten traditioneller Baukultur/Denkmalpflege“ eine Auszeichnung.
Jurybewertung:
Bei der Sanierung der Biermühle in Gransdorf ist es in herausragender Weise gelungen, ein wichtiges zeitgeschichtliches Denkmal zu erhalten, dies in den ursprünglichen Zustand rückzubauen und einer neuen Nutzung zuzuführen. Die Mühle war bis zum Zweiten Weltkrieg in Betrieb, danach wurden der Mühlengraben zugeschüttet und die Mühlräder entfernt, das kulturhistorisch wertvolle Gebäude stand über Jahrzehnte leer. Ab 2004 führte der neue Eigentümer eine umfassende bauliche Sanierung durch werden. Besonderen Wert legte er auf den Rückbau junger Veränderungen, um das frühere Mühlengebäude in den Altzustand zurück zu versetzen. Dabei konnte durch die Verwendung passender, alter Ergänzungsmaterialien und historischer handwerklicher Techniken der Charakter des Anwesens wieder hergestellt werden. Die vorbildliche Sanierung wurde 2008 bereits mit dem Denkmalpflegepreis der Handwerkskammer Trier und 2010 durch die Verleihung des Bundespreises für Handwerk in der Denkmalpflege gewürdigt.
Sanierung Wohnhaus (2013) – 54597 Auw-Laudesfeld
Regionaltypisches Bauen bedeutet für Josef Rodemers, den eigenständigen Charakter alter Gebäude zu erhalten und das Erscheinungsbild der dörflichen Gegend zu wahren. Seiner Meinung nach bilden gerade die regionaltypischen Bauwerke einen geschlossenen und abgerundeten Dorfcharakter.
Bei dem Projekt in Laudesfeld bedeutete das konkret, das Haus aus Bruchsteinmauerwerk seinem historischen Baustil entsprechend wieder herzustellen. Gleichzeitig soll der Nutzer nicht auf einen modernen Wohnkomfort verzichten müssen.
Bei der äußeren Gestaltung wurde die Bestandsarchitektur erhalten, beziehungsweise wieder hergestellt. Eine Verkleidung der Fassade aus Faserzementplatten, die im Laufe der Jahre stark verschmutzt war, hatte dem Altbau seinen Charakter völlig genommen. Auch die Sockelausbildung entsprach nicht der ursprünglichen Gestaltung des Hauses. Im Zuge der Sanierung konnte die Gliederung der historischen Fassade wieder aufgenommen werden. Die Fensteröffnungen blieben unverändert in Größe und Anordnung erhalten. Lediglich die Dachneigung wurde leicht angehoben, so dass im Dachraum ein großzügiges Arbeitszimmer entstand.
Dem damaligen Bauherrn war sehr daran gelegen, auch bei der Auswahl der Baumaterialien, das Wohnhaus in seiner ursprünglichen Art wieder herzustellen. Hochwertige Materialien wie eine Schieferdeckung des Dachs, Holzfenster und ein Lehmputz im Erdgeschoss kamen zum Einsatz.
Selbst energetische Aspekte wurden bei der Sanierung nicht außer Acht gelassen. Die Beheizung erfolgt über eine Pelletheizung mit Solarunterstützung.
Architekt:
Josef Rodemers, Auw
Bauherren:
Elisabeth Andersson und Pierre Noeteberg, Luxemburg
Beim Baukulturpreis Eifel 2013 erhielt das Projekt in der Kategorie „Erhalten traditioneller Baukultur/Denkmalpflege“ eine Auszeichnung.
Jurybewertung:
Das ehemalige Bauernhaus in Daudesfeld bei Auw wurde von einer niederländischen Familie als Wochenendhaus erworben und umgebaut. Der relativ kleine, von der Giebelseite her erschlossene Bau aus dem Baujahr 1718 schmiegt sich etwa 80 Meter von der Straße entfernt an einen Hang. Das Baujahr bezeugt eine im Sturz des Sandsteingewändes eingehauene Jahreszahl – wie so oft bei Bauernhäusern des beginnenden 18. Jahrhunderts.
In regional-typischer Art reihen sich auch das Wohnen und der alte Wirtschaftsbereich, der heute als Werkstatt und Abstellraum genutzt wird, aneinander. Durch die Sanierung wurden die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges so gut und selbstverständlich repariert, dass heute erst ein vorher-nachher-Vergleich die Dimension der Leistung deutlich machen kann. Vollständig erhalten wurden die Proportionen der Fassade mit ihren kleinen Fensteröffnungen.
Hof Schwickerath (2007) – 54363 Meckel
Das Haus steht beispielhaft für sich permanent wandelnde Anforderungen an das Wohnen: 1800 erbaut, 1850 Erweiterung, 1953 Fassadenerneuerung, 1977 Verlegung des Eingang.
Eine erste Bauaufgabe ist eine regionalbezogene Modernisierung der Süd-West-Fassade und des Wohnzimmers. Der Wohnbereich wird durch zwei neue Fenster belichtet. Die Fassade wird ins Gleichgewicht gesetzt. Das Fassadenbild ist neu, aber dem Eifelaner nicht fremd. Beim neuen Innenausbau finden Solnhofener Naturstein, geöltes Eichenholz und weißer Kalkputz Anwendung. Der Eingangsbereich wird in Mendiger Basalt neu gestaltet. Die Hofmauer geht höhengleich in den neuen Bruchsteinsockel über. Dadurch wird der Hof neu gefasst und definiert. Auf dem oberen Plateau erhält die Küche einen direkten Zugang zur Terrasse. Die präzise Verarbeitung dieser bereits vorhandenen Materialität veredelt den Hof.
Der Architekt sagt dazu: „Bei dem Umbau des Hofes Schwickerath wurden ausschließlich traditionelle Baustoffe (…), die würdevoll altern können, verwendet. Diese hochwertigen Materialien wurden in einer subtil modernen Weise verarbeitet, die sich in den Bestand einfügt. Insgesamt bekam das Haus einen unaufgeregten und stimmigen Ausdruck. Es wurde größtenteils von den über die vielen Jahre angeeigneten verschiedenen Baustilen und Details bereinigt…“
Und auf die Frage, was den Bauherren besonders wichtig war, antwortet er: „Das alte Bauernhaus sollte den 50er / 70er Charme ablegen. Der Bauherr wünschte eine neue, der Küche vorgelagerten Terrasse und ein großes Wohnzimmerfenster. Diese Wünsche kann ein altes, traditionelles Bauernhaus so nicht erfüllen. Wir mussten das in Einklang bringen mit dem über 200 Jahre alten Bestand.“ So erhielt die Küche ein zweiflügeliges, bodentiefes Fenster und das alte bleiverglaste, flachliegende Wohnzimmerfenster aus den 50er Jahren wurde durch zwei verschieden große, mit Sandstein umfasste Fenster ersetzt. Sie bringen die gewünschte Helligkeit, erinnern an den ehemaligen Haupteingang und fügen sich wieder in die lange Zeit unterbrochene Ordnung der übrigen Fenster.
Architekt:
Dipl.-Ing. (FH) Rainer Roth, Meckel
www.rainerroth.com
Bauherrin:
Familie Schwickerath, Meckel
Beim Baukulturpreis Eifel 2013 erhielt das Projekt in der Kategorie „Erhalten traditioneller Baukultur/Denkmalpflege“ eine Auszeichnung.
Jurybewertung:
Der Hof Schwickerath in Meckel wurde seit seinem Bau um 1800 immer wieder erweitert und umgebaut. Den daraus resultierenden Stilmix hat der Architekt Rainer Roth beispielhaft bereinigt und harmonisiert, so dass der alte Charme des eifeltypischen Bauernhauses wieder zu Vorschein kommen konnte. Die notwendigen Anpassungen der Bausubstanz, die eine zeitgemäße Belichtung und Wohnqualität im Innenraum schaffen, wurden behutsam in die Fassadenstruktur integriert und orientieren sich am ursprünglichen Öffnungsrhythmus. Die natürlichen und lokalen Materialien sowohl des Innen- als auch des Außenbereichs fügen sich in das stimmige architektonische Gesamtbild. Von der resultierenden Qualität profitiert am Ende nicht nur der Bauherr, sondern die Gemeinde insgesamt, so dass das Projekt als beispielhaft in Sinne der Baukultur bewertet wird.