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Nutzungskosten

Nutzungskosten früh mitdenken

Eine Analyse ist immer sinnvoll

Die Nutzungskosten eines Gebäudes sind nicht nur eine Frage der eingebauten Technik oder Baukonstruktion, sondern hängen erheblich von dem Verhalten der Nutzer ab. 

Die Nutzungskosten eines Gebäudes übersteigen oftmals die Baukosten. Je höher die Qualität eines Gebäudes jedoch ist, desto niedriger können die Nutzungskosten werden. Gerade stark steigende Energiekosten können mit intelligenter Technik eingedämmt werden.

Egal, ob man privater oder kommunaler Bauherr ist. Eine wirtschaftliche Nutzungskostenanalyse ist immer sinnvoll, gerade mit Blick auf steigende Energiekosten und den damit einhergehenden Folgekosten des Gebäudes. Im Gebäudemanagement ist es ähnlich wie in vielen anderen Lebensbereichen. Dinge, die etwas mehr kosten, sind meist auch robuster und damit haltbarer. Reparieren statt neu kaufen, Dinge wertschätzen und sparsam mit Ressourcen umgehen. So erhöht sich die Lebensdauer des Gebäudes und seiner Technik. 

Gute Ideen für geringe Nutzungskosten eines Gebäudes:

  • Qualitätvoll planen: z. B. durch zeitlose Gestaltung und Funktion
  • Material- und Ausführungsqualität: Regionale Materialien nutzen, die auch noch in Zukunft verfügbar sind
  • Wartung und Pflege: Baukonstruktionen wählen, die man reparieren kann. Ein Plastikfenster kann nicht ohne weiteres vom Schreiner repariert werden, ein Holzfenster jedoch schon. 
  • Zeitgemäße Ausführung: vor allem beim Wärmeschutz, Brandschutz und Schallschutz beachten

So soll es nicht sein: Wegwerfprodukte, wie die oft in öffentlichen Gebäuden eingebauten LED Wegwerfleuchten, sind zwar in der Anschaffung günstiger. Doch da die Leuchtmittel nicht austauschbar sind, werden die Folgekosten unnötig erhöht. Der damit einhergehende größere Aufwand bei der Verwaltung, die höheren Instandsetzungskosten und der höhere Energiebedarf kann vermieden werden, wenn man die DIN 18960 Nutzungskosten im Hochbau zu Rate zieht. 

Die Kostengruppen (KG) der DIN 18960: Nutzungskosten von Gebäuden

KG 100 Kapitalkosten

  • Fremdkapitalkosten
  • Eigenkapitalkosten
  • Abschreibungen

KG 200 Verwaltungskosten

  • Personalkosten
  • Sachkosten
  • Verwaltungskosten, sonstiges

KG 300 Betriebskosten

  • Ver- und Entsorgung
  • Abwasser-, Wasser-, Gasanlagen
  • Wärmeversorgungsanlagen
  • Starkstromanlagen
  • Reinigung und Pflege
  • Bedienung der technischen Anlagen
  • Inspektion/Wartung der Baukonstruktion
  • Inspektion/Wartung der technischen Anlagen
  • Kontroll- und Sicherheitsdienste
  • Abgaben und Beiträge
  • Betriebskosten, sonstiges

KG 400 Instandsetzungskosten

  • Instandsetzung der Baukonstruktion
  • Instandsetzung der technischen Anlagen
  • Instandsetzung der Außenanlagen
  • Instandsetzung der Ausstattung

Realistisch: Nutzungskosten beim Kindergarten – ein Beispiel

Im dem bereits im Kapitel Baukosten beschriebenen Kindergarten hat der Architekt die Baukosten der KG 200 bis 700 laut DIN 276 mit 5.250.000 Euro berechnet. Mit folgenden Nutzungskosten muss die Gemeinde rechnen, wenn die Zinsen bei ca. 2 Prozent liegen und die Baukosten zur Hälfte finanziert werden müssen.

Nutzungskostenberechnung der KiTa ohne Berücksichtigung der Abschreibung bzw. Baukosten bezogen auf den Kostenermittlungszeitpunkt 2022
Nutzungskostenberechnung der KiTa mit Berücksichtigung der Abschreibung bzw. Baukosten bezogen auf den Kostenermittlungszeitpunkt 2022