Wirtschaftlichkeit
Wirtschaftlichkeite als Wert
Billig ist nicht immer wirtschaftlich
Häuser und Gebäude zu bauen oder sanieren, soll wirtschaftlich sein. Dahinter stecken nicht nur auf den ersten Blick günstige Baukosten. Wirtschaftlichkeit ist ein Wert, der beispielsweise auch Folgekosten und Nachhaltigkeit betrachtet.
Wer neu baut oder ein historisches Gebäude wieder instand setzt, hat sich entschieden, einen Wert für die Zukunft zu schaffen. Und dies soll möglichst wirtschaftlich gestaltet werden. Neben den reinen Bau- und Herstellungskosten gilt es ebenso, auch die Folgekosten im Blick zu haben. Eine ganzheitliche und differenzierte Betrachtung auf die geplanten Bau- oder Restaurierungsvorhaben ist nicht nur zu empfehlen, sondern notwendig und zukunftsweisend. Egal, ob der Bauherr kommunal oder privat ist – diese Sichtweise hat sich in den letzten Jahren erfreulicherweise durchgesetzt.
Wirtschaftlichkeit am Beispiel Wärme
Ein in der Anschaffung preiswertes Wärmedämmverbundsystem (WDVS) hat nicht nur Nachteile beim Brandschutz, sondern ist mechanischen und witterungstechnischen Angriffen gegenüber anfällig. Die Folgen sind notwendige häufigere Wartungsintervalle und eine reduzierte Haltbarkeit. Der Unterhalt ist kostspielig und verursacht darüberhinaus vermeidbares CO2.
Über einen längeren Zeitraum haltbarer und damit auf Dauer günstiger ist die Verwendung von dickeren Wärmedämmsteinen. Diese können verputzt oder mit einer Naturstein- oder Ziegelfassade verkleidet werden. Auch wenn diese Art der Ausführung erst einmal teurer ist, rechnet sich dies perspektivisch nicht nur für den Geldbeutel, sondern auch für das Klima.
Hilfsmittel zum Berechnen der Bau- und Nutzungskosten
Zum objektiven Vergleich der Kosten über einen längeren Zeitraum bieten die DIN 276 – Baukosten im Hochbau für die Baukosten und die DIN 18960 Nutzungskosten im Hochbau für die Folgekosten hilfreiche Anleitungen. In die Nutzungskosten gehen dabei beispielsweise folgende Werte ein:
- Kapitalkosten der Finanzierung
- Verwaltungskosten für die Betreuung des Gebäudes
- Betriebskosten für Wärme, Strom etc.
- Baukosten bzw. Instandsetzungskosten
Früher, bzw. bei konventionellen Bauweisen, entstanden etwa 20% der Kosten beim Bau und 80% fielen als Nutzungskosten über die Nutzungsdauer an. Bei Gebäuden in nachhaltiger Bauweise sind die Baukosten etwas höher, allerdings reduziert die bessere Bauweise die Nutzungskosten. Dadurch verursacht ein Gebäude in nachhaltiger Bauweise insgesamt viel weniger Kosten als ein konventionelles Gebäude.