Backhaus mit Schmiede wird zur Ferienwohnung
(2013) – 54689 Jucken
Das Backhaus gehört zum Hetzgeshof, einer denkmalgeschützten Hofanlage in Jucken, dessen Ursprung bis ins späte 17. Jahrhundert reicht. Das Wohnhaus in seiner jetzigen Form hatte seinen Ursprung in der Mitte des 18. Jahrhunderts und seine Blütezeit um 1867. Durch den Bau des freistehenden Backhauses 1867 und den seitlich anschließenden Stallungen entstand eine Streuhofanlage mit klassischen Stilelementen aus der Zeit um 1900.
Dabei handelt es sich um eine historische Hofform der Eifel, bei der sich die einzelnen Bauten locker über das eingefasste Gelände verteilen.
Nach jahrzehntelangem Leerstand wurde das Gebäude nun zum „Ferienhaus Backhaus“ umgebaut. Da das freistehende Backhaus zu klein für diese eigenständige Nutzung war, wurde zusätzlich eine behutsame Erweiterung angebaut.
Ziel der Restaurierung war es, die Schmiede und das Backhaus durch die neue Nutzung wieder mit Leben zu füllen und als Denkmal für die Öffentlichkeit – im wahrsten Sinne – erlebbar zu machen.
Besonders stolz ist Familie Schares auf den noch intakten Steinofen im Backhaus, den wohl letzten in Jucken, mit einer Größe von rund dreißig Kubikmetern und ausreichend für zwölf große Eifeler Bauernbrote! Der Backofen und die Schmiedefeuerstelle mit Rauchfang bilden das zentrale Element im heutigen Wohnraum. Im Erdgeschoss erwartet den Feriengast eine moderne, offene Küche, ein Gäste-WC und über den rückwärtig angeordneten Anbau erreicht man die Terrasse mit unverbautem Blick in die Eifeler Landschaft. Eine neue Treppe führt in das Dachgeschoss, wo sich das Duschbad und ein großes Schlafzimmer befindet, das durch den mächtigen Houschte (Kamin) dominiert wird.
Die geölten Dielen aus heimischer Eiche, Gardinen, gefertigt aus Großmutters Leinen, Lehmputz und die sichtbare alte Holzbalkendecke lassen die Vergangenheit und die regionale Baukultur authentisch erlebbar werden. Heute ist das freistehende Backhaus eine achtzig Quadratmeter große Ferienwohnung mit zeitgemäßem Komfort für bis zu fünf Personen. Es ist zum Blickfang des Hetzgeshofes geworden und dementsprechend groß ist die Nachfrage bei den Gästen.
Architektin: Mechthild Kohl-Heck, Holsthum
Bauherrin: Familie Hans-Wilhelm Schares, Jucken (weitere Infos: www.hetzgeshof-jucken.de)
Fotos: P. Kurth, Odenthal und Architektin Mechthild Kohl-Heck