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Sanierung eines Wohnhauses

(2013) – 54597 Auw-Laudesfeld

Regionaltypisches Bauen bedeutet für Josef Rodemers, den eigenständigen Charakter alter Gebäude zu erhalten und das Erscheinungsbild der dörflichen Gegend zu wahren. Seiner Meinung nach bilden gerade die regionaltypischen Bauwerke einen geschlossenen und abgerundeten Dorfcharakter.

Bei dem Projekt in Laudesfeld bedeutete das konkret, das Haus aus Bruchsteinmauerwerk seinem historischen Baustil entsprechend wieder herzustellen. Gleichzeitig soll der Nutzer nicht auf einen modernen Wohnkomfort verzichten müssen.

Bei der äußeren Gestaltung wurde die Bestandsarchitektur erhalten, beziehungsweise wieder hergestellt. Eine Verkleidung der Fassade aus Faserzementplatten, die im Laufe der Jahre stark verschmutzt war, hatte dem Altbau seinen Charakter völlig genommen. Auch die Sockelausbildung entsprach nicht der ursprünglichen Gestaltung des Hauses. Im Zuge der Sanierung konnte die Gliederung der historischen Fassade wieder aufgenommen werden. Die Fensteröffnungen blieben unverändert in Größe und Anordnung erhalten. Lediglich die Dachneigung wurde leicht angehoben, so dass im Dachraum ein großzügiges Arbeitszimmer entstand.

Dem damaligen Bauherrn war sehr daran gelegen, auch bei der Auswahl der Baumaterialien, das Wohnhaus in seiner ursprünglichen Art wieder herzustellen. Hochwertige Materialien wie eine Schieferdeckung des Dachs, Holzfenster und ein Lehmputz im Erdgeschoss kamen zum Einsatz.

Selbst energetische Aspekte wurden bei der Sanierung nicht außer Acht gelassen. Die Beheizung erfolgt über eine Pelletheizung mit Solarunterstützung.

Architekt

Josef Rodemers, Auw

Bauherren

Elisabeth Andersson und Pierre Noeteberg, Luxemburg

Beim Baukulturpreis Eifel 2013 erhielt das Projekt in der Kategorie „Erhalten traditioneller Baukultur/Denkmalpflege“ eine Auszeichnung.

Jurybewertung:
Das ehemalige Bauernhaus in Daudesfeld bei Auw wurde von einer niederländischen Familie als Wochenendhaus erworben und umgebaut. Der relativ kleine, von der Giebelseite her erschlossene Bau aus dem Baujahr 1718 schmiegt sich etwa 80 Meter von der Straße entfernt an einen Hang. Das Baujahr bezeugt eine im Sturz des Sandsteingewändes eingehauene Jahreszahl – wie so oft bei Bauernhäusern des beginnenden 18. Jahrhunderts.
In regional-typischer Art reihen sich auch das Wohnen und der alte Wirtschaftsbereich, der heute als Werkstatt und Abstellraum genutzt wird, aneinander. Durch die Sanierung wurden die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges so gut und selbstverständlich repariert, dass heute erst ein vorher-nachher-Vergleich die Dimension der Leistung deutlich machen kann. Vollständig erhalten wurden die Proportionen der Fassade mit ihren kleinen Fensteröffnungen.