Projekt Elektrotechnik Kurth
(2011) – 54634 Bitburg
Für Bauherren und Architekt standen beim Neubau des Verwaltungs- und Betriebsgebäudes der Firma Elektrotechnik Kurth im Gewerbegebiet in Bitburg eine hohe gestalterische und handwerkliche Qualität wie auch ein hoher energetischer und gebäudetechnischer Standard im Vordergrund.
Entstanden ist ein Gebäude mit klarem, schlichtem Kubus und einer eindeutigen Gebäudeausrichtung zur Straße mit vorgelagertem Hof. Die Fensteröffnungen reichen bis zum Boden und sind streng achsial zueinander angeordnet. Die Eingangssituation ist formal betont und gut zu finden. Das Betriebsgebäude im rückwärtigen Grundstück ist gegenüber dem Verwaltungsgebäude architektonisch abgesetzt. Die Reduzierung auf nur wenige Materialien und eine handwerklich qualitätsvolle Bauausführung sind neben den vorgenannten Merkmalen weitere Aspekte, die sich in der regionalen Bautradition wiederfinden, hier aber zeitgemäß und modern fortentwickelt wurden.
Offene und lichtdurchflutete Innenräume mit hohen gebäudetechnischen Ausführungsstandards bieten zudem hervorragende Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten.
Für den Bauherrn Hans-Joachim Kurth war es wichtig „mit qualitätsvoller Architektur, handwerklich guter Bauausführung und gebäudetechnisch hohem Standard, die Philosophie und Kultur seines Unternehmens zu verdeutlichen“. Die Architektur des Gebäudes repräsentiert auf diese Weise die Identität des Unternehmens.
Für den Architekten Manfred Weber bedeutet diese Kultur des Entwerfens und Bauens für gewerbliche Unternehmen mehr als nur die Schaffung einer Immobilie. Aus seiner Sicht „sollte Architektur neben der selbstverständlichen Erfüllung der notwendigen Funktionen immer im Bezug zu dem jeweiligen Standort stehen, der Region und der städtebaulichen Situation, aber auch aus dem Selbstverständnis des Unternehmens abgeleitet sein.“
Das gebaute Ergebnis zeigt nicht nur zufriedene Bauherren und Nutzer, sondern ist auch Beleg dafür, dass Architektur und Baukultur zu einem Mehrwert für Unternehmen, für die Nachbarschaft, das Stadtbild und damit die Gesamtgesellschaft führen können.
- Bauherr
Hans-Joachim Kurth, Bitburg, www.kurth-elektro.de
- Architekt
Architektengruppe WEBER + PARTNER, Bitburg, www.architekt-weber-partner.de
Beim Baukulturpreis Eifel 2013 erhielt das Projekt in der Kategorie „Gewerbebau“ eine Auszeichnung.
Beurteilung der Jury:
In Gewerbegebieten bleibt die gestalterische Qualität oft hinter wirtschaftlichen oder betrieblichen Anforderungen zurück, jedoch sind sie – meist sichtbar an Autobahnen oder Ortseinfahrten gelegen – die Visitenkarten der Kommunen. Es geht aber auch anders. Denn viele Unternehmer nutzen inzwischen die Bedeutung guter Architektur für das Firmenimage, ein attraktives Arbeitsumfeld, die Werthaltigkeit der Immobilie und des Standortes. Das Verwaltungs- und Betriebsgebäude der Firma Kurth in Bitburg zeugt davon: Die gestalterische und handwerkliche Qualität wie auch ein hoher energetisch- und gebäudetechnischer Standard waren prägend. Der klare, schlichte Kubus entstand mit „Gesicht“ zur Straße und dem vorgelagerten Hof, einer formalen Betonung des Eingangs und einem gegenüber der Verwaltung architektonisch abgesetzten Betriebsgebäude. Wohltuend sind die Reduzierung auf nur wenige Materialien und die handwerklich Qualität der Ausführung. Offene, lichtdurchflutete Innenräume mit hohen gebäudetechnischen Ausführungsstandards bieten zudem hervorragende Arbeitsbedingungen.