Skip to content

Historische Vorbilder

Verputzte Häuser haben Tradition

Vorherrschend sind erdige und natürliche Farben

Im Einklang mit den typischen Dachmaterialien Ziegel, Schiefer und Blech geben die erdigen Farben der Putze ein stimmiges Gesamtbild innerhalb der Ortschaften im Eifelkreis Bitburg-Prüm.

Die Hauslandschaft der Eifel ist von Putzbauten geprägt. Die Farbwahl auch moderner Gebäude sollte sich an den historischen Häusern der Umgebung orientieren, denn die ortsgebundenen Farben ergeben ein typisierendes Element des Dorfes. Zusammen mit den verwendeten regionalen Baumaterialien Schiefer, Holz oder Sandstein entsteht so sozusagen eine Farbkultur. Und diese Farbkultur ist Teil der Ortsbildgestaltung. Sie ist ästhetisch, wirkt anregend und gibt Orientierung – bis heute.

Wie bunt die Häuser im Mittelalter waren, darüber ist wenig bekannt. Für die Neuzeit sieht die Sache schon etwas anders aus, denn in unserer Region hat sich spätestens seit dem 18. Jahrhundert die Steinbauweise durchgesetzt und viele dieser Häuser sind bis heute erhalten geblieben. Die Steinbauweise in der Eifel bringt es mit sich, dass die Mauern verputzt wurden und abschließend eine schützende Tünche erhielten.

Typische farbige Häuser der Region

Typische farbige Häuser der Region Eifelkreis Bitburg-Prüm
Aus Alt mach Neu: Das Ziegeldach mit dem knappen Dachüberstand ist nach traditionellem Vorbild saniert worden.
Typische farbige Häuser der Region Eifelkreis Bitburg-Prüm
Typische farbige Häuser der Region Eifelkreis Bitburg-Prüm
Typische farbige Häuser der Region Eifelkreis Bitburg-Prüm
Typische farbige Häuser der Region Eifelkreis Bitburg-Prüm
Typische farbige Häuser der Region Eifelkreis Bitburg-Prüm
Typische farbige Häuser der Region Eifelkreis Bitburg-Prüm
Typische farbige Häuser der Region Eifelkreis Bitburg-Prüm

Ob dieser Anstrich farbig war und wenn ja, welche Farben verwendet wurden, lässt sich nur aus der denkmalpflegerischen Untersuchung alter Gebäude ermitteln. Dazu müssen alte Putzschichten Schicht für Schicht freigelegt werden. Untersucht man alte Farbschichten genauer, fällt auf, dass die Farbgebung der Gebäude meist identisch war mit den Erdfarben der Umgebung, in der die Gebäude stehen. Wie schon bei den übrigen Baumaterialien, so griff man auch bei der Herstellung der Fassadenfarbe auf die Materialien zurück, die vor Ort zu finden waren. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts, mit dem Ausbau der Transportwege kommen mehr und mehr ortsfremde Materialien zur Verwendung und somit auch andere Farbtöne.

Es lässt sich feststellen, dass in historischen Ortslagen durch die Verwendung örtlicher Materialien auch bei der Fassadefarben ein einheitliches dorftypisches Erscheinungsbild entsteht. Die farbliche Gesamterscheinung von Dörfern wurde also durch die örtliche Geologie bestimmt, durch die Farbe des Sandes und der Steine, die zum Bau vor Ort gewonnen und verwendet wurden. Da die ländliche Architektur häufig abseits großer stilistischer Strömungen steht, weist sie eine lange Kontinuität auf. Ihre Farbgebung ist entsprechend dauerhaft und einfach.