Farbige Materialien
Auch Farbe schützt ein Gebäude
Die Bindemittel der Farben haben verschiedene Funktionen

Je nach verwendeter Farbe ist ein Gebäude mehr oder weniger luftdurchlässig. Organische und anorganische Farben haben andere Fähigkeiten als beispielsweise Mineralfarben.
Zur Herstellung von Farbe wurden seit dem Altertum Metalloxide als Pigmente verwendet. Die Eigenschaft der Farbe jedoch, ob sie wasserdurchlässig ist, schnell trocknet oder bspw. witterungsbeständig ist, wird durch die Art des Bindemittels bestimmt.

Dabei können Bindemittel organisch oder anorganisch sein. Zu den anorganischen Bindemitteln zählen Wasserglas, Zement und Kalk. Diese Bindemittel erhärten durch Aufnahme von Kohlendioxid aus der Luft oder aus dem Wasser. Zu den organischen Bindemitteln zählen Kunststoffe, die sogenannten Dispersionen und Naturstoffe wie Öle. Sie erhärten durch Verdunstung oder Verharzung. In den meisten Fällen kamen traditionell Kalkanstriche zum Einsatz. Diese haben sich in unserer Region bis um 1940 gehalten und konnten auch danach noch einige Zeit bestehen.

Gekalkte Bruchsteinwand.
Die Erfindung von Mineralfarben durch Adolf Wilhelm Keim am Ende des 19. Jh. hatte eine Revolution des Malerhandwerks zur Folge. Farben konnten in bisher unbekannten Variationen industriell hergestellt werden. Bei der Farbwahl war man nun nicht mehr abhängig von dem, was vor Ort zur Verfügung stand. Dennoch sollte bei der Wahl einer Farbe für ein Gebäude immer die Umgebung betrachtet werden. So kann man mit dem eigenen Gebäude dazu beitragen, ein insgesamt stimmiges Ortsbild zu bewahren.
Sanierte Häuser in “modernen”, aber stimmigen Farben.
