Skip to content

Klimabilanz

Fenster für ein gutes Klima im Gebäude

Graue Energie macht den Unterschied

Während das Fenster in einem Gebäude auch dafür sorgt, dass Hitze und Käte draußen bleiben, muss bei Renovierungen und Neubauten sich die eigene Klimabilanz der Materialien für Fenster betrachtet werden.

Wenn wir über die Klimabilanz des Fensters sprechen, sind dabei die Herstellung, die Haltbarkeit und der Wärmeschutz zu betrachten.

Wärmeschutz

Der Wärmeschutz ist abhängig vom Glas, vom Fensterrahmen und nicht zuletzt von der Qualität des Einbaues. Zuerst stellt sich die Frage, wieviel Energie überhaupt durch eine Fensterfläche verloren geht. Dazu können folgende groben Werte genannt werden:

  • über 50 m3 Gas pro m2 beim Einscheibenfenster
  • ca. 25 m3 Gasverbrauch beim Doppelglasfenster aus den 1980ern
  • ca. 13 m3 Gasverbrauch pro m2 beim Mindestanspruch 2023
  • ca. 8 m3 Gasverbrauch bei einer Passivhausverglasung

Als Vergleich seien hier folgende Werte für eine aktuelle Wand genannt:

  • ca. 2,5 m3 Gas beim Mindestansatz heute
  • ca. 1-1,5 m3 Gas bei einem Passivhaus

Bei den großen Fensterflächen, die heutige Neubauten haben, kann man eine sehr hochwertige Verglasung empfehlen. Im Rahmen von Renovierungen von Altbauten, deren Fenster doch relativ klein gegenüber der Wandfläche sind, reicht sicherlich auch der Mindestanspruch, der heute vorgeschrieben ist.

Herstellungsenergie versus graue Energie

Ob ein Fensterrahmen aus Holz, Holz-Aluminium, Metall oder Plastik hergestellt ist, hat nur eine eingeschränkte Auswirkung auf dessen Wärmeschutz, obgleich Holzfenster dabei am Besten abschneiden. Große Auswirkung hat jedoch das Rahmenmaterial, wenn man den Verbrauch bei der Herstellung, also der grauen Energie, betrachtet.

  • PVC: Ausgangsstoff ist das fossile Erdöl. Bei der Herstellung wird relativ viel an Energie verbraucht. Aber noch problematischer ist die Entsorgung dieser Fensterkonstruktionen. Sie werden meist thermisch verwertet, also verbrannt. Dabei entstehen Sonderabfälle.
  • Holz: Der Grau-Energie-Verbrauch von Holzfenstern aus heimischer Produktion ist natürlich sehr gering. Das Ausgangsmaterial ist ein nachwachsender Rohstoff und auch die Entsorgung von Holz ist einfach. Holzfenster sind der Königsweg, wenn wir über die Herstellungsenergie sprechen.
  • Holz-Alu: Aluminium wird energieaufwändig hergestellt. Solange diese Energie nicht regenerativ erzeugt wird, ist dies ein Nachteil im Sinne der Klimabilanz. Auch ist der Rohstoff Alu nicht nachwachsend.

In Bezug auf die graue Energie unterscheiden sich die Fenstertypen sehr deutlich:

  • Holzfenster haben einen sehr geringen Energieaufwand bei der Herstellung, er liegt bei rund 650 – 900 MJ/m², abhängig von der Verglasungsqualität.
  • Bei Kunststoff- oder Plastikfenstern liegen die Werte im Vergleich zwischen 1.500 und 1.750 MJ/m², also bereits deutlich höher.
  • Bei Aluminiumfenstern kann man von ca. 5.200 MJ/m² ausgehen,
  • Holz-Alu-Fenster liegen bei ca. 1.700 MJ/m².

Haltbarkeit

Kunststofffenstern, Holz-Alufenstern und Metallfenstern sagt man nach, dass diese länger halten als Holzfenster. Dies entspricht aber nicht der Realität. Untersuchungen von Sachverständigen ergeben da ein differenzierteres Bild. Dabei schneidet das Kunststofffenster genauso schlecht ab, wie das Weichholzfenster und viel schlechter als das Hartholzfenster, welches die längste Haltbarkeit aller Materialien hat.

Das verwundert sicherlich, liegt aber schlicht daran, dass Plastikfenster kaum reparierbar sind im Vergleich zum Holz. Holz kann jeder Schreiner nacharbeiten. Plastik geht nur kaputt, ist kaum reparierbar und wird dann zu Müll.

Auszug aus BTE-Veröffentlichung (Quelle: BTE)

Einbausituation

Besonders wichtig ist der luftdichte Einbau der Fenster. Damit ist gemeint, dass der Fensterrahmen handwerklich korrekt am Mauerwerk angebracht wird. Dazu gibt es sehr gute Systeme, die der Handwerker verwenden kann.