Erneuerung eines Wohnhauses zu einem Ferienhaus in Baustert

Preisträger Bauen im Bestand

Bauherrschaft: Linde & Michael Fandel, Bettingen
Planung: Wolfgang Karpen, Oberweis

In Baustert befindet sich an der Ecke Bruchweg und Kirchstraße eine denkmalgeschützte Hausgruppe aus dem 19. Jahrhundert. Die Bebauung folgt dem Straßenverlauf und hat für das Ortsbild prägenden Charakter

2017 gab es Pläne, das Bauernhaus mit den großen Wirtschaftsgebäuden niederzulegen. Statt eines vollständigen Abbruchs entschied man sich dafür, das Bauernhaus zu erhalten und die neu entstandene Freifläche als Wohnraumerweiterung und Garten zu nutzen.

Das Wohnhaus wurde mit regionalen, hochwertigen Materialien saniert. Das Dach erhielt anthrazitfarbenen Ziegeln, die Fassade einen mineralischen Kellenstrichputz und die Sprossenfenster bestehen aus weiß lackierten Holz. Für den modernen Wohnraum wurde ein Satteldachanbau aus einheimischen Hölzern in Holzrahmenbauweise erstellt, dessen Fassade mit einer Holzverkleidung versehen ist. Am linksseitigen Giebel des Wohnhauses dient der ehemalige Backofenanbau als schlichter Pultdachschuppen für Fahrräder und Abfalltonnen.

Im alten Bauernhaus wurden die besonderen, historischen Bauteile nach Möglichkeit erhalten und aufgewertet. Die originale Treppe musste an wenigen Stellen erneuert werden. Ein besonderes Augenmerkmal ist der geschnitzte Treppenpfosten in Form eines Schwans. Weitere historische Details sind die erhaltenen Feuerbalken, sowie die Takenanlage und der Spülstein.

Durch die Sanierung des alten Bauernhauses und die behutsame Neugestaltung des angrenzenden Grundstücks wird ein aktiver Beitrag zu einem bewussten Umgang mit Baukultur geleistet.

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