Bauen im Bestand / Modernisierungen:

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Höchste Energieeffizienz in historischer Bausubstanz

 

Fährt man heute an dem alten Hof mit freistehendem Wohngebäude vorbei, erkennt man auf den ersten Blick ein vorbildlich instandgesetztes Haus aus der Zeit anfangs des 20. Jahrhunderts. Fenster und Türen werden dabei von den regionaltypischen Gewänden aus rotem Sandstein gerahmt.

Von der Haustür ausgehend bis zum Treppenhaus steht man auf einem aufgearbeiteten Terazzo-Fußboden, während das Treppenhaus, auf Grundlage von Originalaufnahmen, neu errichtet wurde. Im Keller beherbergt der Hausherr gleich zwei Überraschungen. Eine davon fand er bei den Sanierungsmaßnahmen. Ein alter Backes, der durch den Vorbesitzer zugemauert wurde, konnte wieder in Betrieb genommen werden und dient nun als Ofen und Hauptattraktion an Pizza- und Brotbackabenden.

Im Raum nebenan steht ein Kernstück der ausgeklügelten Haustechnik. Neben den zwei großen Pufferspeichern der Heizung befinden sich hier auch Anlagen und Steuerelemente der Photovoltaikanlage. Ziel des Bauherrn war es, nicht bloß die Mindestanforderungen heutiger Energiestandards zu erreichen, sondern sein eigenes Haus als Musterbeispiel für das Potenzial energetischer Sanierung an historischer Bausubstanz zu präsentieren.

Während üblicherweise bei denkmalgeschützen Gebäuden die Außenfassade in ihrer Konstruktion unangetastet bleibt und lediglich eine möglichst offenporige Innendämmung ergänzt wird, wurden hier die gesamten Gewände herausgeschnitten und auf die Ebene einer neuen äußeren Dämmschicht gezogen. In Kombination mit modernster Klima- und Steuerungstechnik erreicht das Gebäude nun die Klasse der Nullenergiehäuser. Insgesamt wird mit Hilfe von Erdwärme und der Photovoltaikanlage sogar mehr Energie produziert als verbraucht.

Das Projekt liefert den Beweis, dass der Erhalt historischer Bausubstanz nicht als Kompromiss im Bereich der energetischen Nachhaltigkeit betrachtet werden muss, sondern dank fachkundiger Planung mit modernen Neubauten mithalten kann und darüber hinaus durch seinen Erhalt den Dorfkern stärkt.


Sanierung Wohnhaus u. Wirtschaftsgebäude in Bickendorf(2015)

Bauherr: Simone und Bernd Lichtenthäler, Bickendorf

Fotos: Volker Strupp, Kreisverwaltung Bitburg-Prüm